FAZ D:ECONOMY

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Wie Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft umwälzt

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Intelligentere Mähdrescher und Traktoren, Sensoren, die Unkraut von Nutzpflanzen unterscheiden können, und moderne Melkroboter: KI hält längst auch in der Landwirtschaft Einzug. Dabei sind die Herausforderungen häufig ganz andere als etwa im Bereich der derzeit so angesagten großen Sprachmodelle. Zum Beispiel sind Daten viel schwieriger verfügbar, müssen aufwendiger produziert und kuratiert werden, um die KI-Systeme zu trainieren.

Joachim Hertzberg ist wissenschaftlicher Direktor am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und außerdem Professor an der Universität Osnabrück. Er beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit KI und insbesondere auch mit ihren Anwendungsmöglichkeiten in der Landwirtschaft. Im Podcast diskutiert er, was Computer auf dem Bauernhof schon heute können - und wie es wohl weitergeht.

Wann wird Laden besser als Tanken?

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Stecker rein und in 15 Minuten ist ausreichend Strom für 300 Kilometer an Bord. Wenn das schon überall klappen würde, wäre die Fernfahrt mit dem Elektroauto für die meisten Menschen kein Problem mehr. Doch noch hapert es an einer flächendeckenden Schnelllade-Infrastruktur in Deutschland. Woran das liegt, diskutieren wir in der neuen Folge des D:Economy-Podcast mit Linda Boll. Die Politikwissenschaftlerin ist Deutschland-Chefin des vor elf Jahren gegründeten Anbieters Fastned, der europaweit mehr als 270 Schnelllade-Stationen betreibt.

Wie eine konsequent auf Elektroautos ausgerichtete Infrastruktur aussehen könnte, will Fastned mit einem Projekt im belgischen Gent zeigen. Dort entsteht die erste europäische Autobahn-Raststätte, an der ausschließlich Strom getankt werden kann. Dass Elektromobilisten dagegen hierzulande noch oft an langsamen Ladesäulen buchstäblich im Regen stehen, führt Boll auch auf den mangelnden Wettbewerb zurück. Den zu fördern und geeignete Flächen für Ladestationen auszuweisen, bringt aus Bolls Sicht mehr als detaillierte staatliche Planung. Dazu gehöre auch, nicht länger am politischen Ziel von einer Million Ladepunkte bis zum Jahr 2030 festzuhalten. Stattdessen solle ausreichende Kapazität für schnelles Laden in den Fokus rücken.

Das Ziel des Fast-noch-Start-ups: Mindestens 1.000 Stationen sollen bis Ende des Jahrzehnts ans Netz gehen, jede kostet rund eine Million Euro. Für die Refinanzierung ist der Auslastungsgrad entscheidend. Aktuell beträgt er für die Schnelllade-Stationen von durchschnittlich nur etwa zehn Prozent, doch mehr als 30 Prozent sind Boll zufolge ohnehin unrealistisch, weil sich ansonsten in Spitzenzeiten schon Schlangen bilden.

Von Digitec zu D:Economy - was im neuen Podcast steckt

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Wie wichtig um umwälzend wird die Künstliche Intelligenz sein? Was kommt künftig noch alles aus der Cloud? Wieso sind die amerikanischen Internet-Plattformen so weit vorne und was zeichnet eine Plattform überhaupt aus? Über all das haben wir schon diskutiert an dieser Stelle. Und wir, Alexander Armbruster und Carsten Knop, werden es auch künftig tun - aber unter neuem Namen: Aus dem Digitec-Podcast wird der D:Economy-Podcast. Er wird Teil eines neuen tiefer gehenden und spezieller zugeschnittenen Angebots, das die F.A.Z. in dieser Woche gestartet hat unter dem Namen D:Economy.

Dieses besteht aus einem wöchentlichen Briefing, einer Website und App, und nicht nur diesem Podcast. Eine Kernredaktion bestehend aus Dr. Holger Schmidt und Johannes Winkelhage verantwortet das neue D:Economy-Angebot. Beide haben langjährige Erfahrung sowohl in der Redaktion der F.A.Z. als auch in der „wirklichen Welt“. Was Sie vorhaben, welche Inhalte Abonnenten erwarten können, was das kostet und wie man das bekommt, das verraten sie in dieser Episode. Und natürlich auch, wie es in den wichtigen inhaltlichen Themen weitergeht.

Wer ist Elon Musk?

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Elon Musk führt den Elektroautohersteller Tesla, den Weltraumkonzern SpaceX, die Kurznachrichten-Plattform X (vormals Twitter) und eine Reihe anderer Unternehmen - und dies alles gleichzeitig. Kein anderer Unternehmer fasziniert und polarisiert so wie er, keiner sorgt so regelmäßig für Schlagzeilen.

Was treibt ihn an? Wieso macht er - inzwischen der reichste Mensch der Welt - das? Neuen Aufschluss gibt eine Biografie, die der berühmte Autor Walter Isaacson gerade vorgelegt hat. Auf ungefähr 800 Seiten schildert er das Leben Musks von dessen Geburt bis in die Gegenwart. Zwei Jahre hat er Musk begleitet, mit ihm selbst gesprochen, mit seinen Eltern, Geschwistern, Geschäftspartnern.

Der Leser erfährt, wie Musk in Südafrika aufwuchs, wie viel Gewalt er als Kind erlebte, das Verhältnis zu seinem Vater, wie er nach Nordamerika auswanderte, seine ersten Unternehmen gründete, reich wurde. Heraus gekommen ist das Porträt eines Mannes, der rastlos wird, sich schnell und mit viel Einsatz in neue Ideen hineinsteigern und andere mitziehen kann. Aber auch das einer gebrochenen Person, der ständig auch der Suche wirkt. Wir diskutieren über das Buch und den Unternehmer, der diese Zeit prägt.

IAA: Ist das Auto der Zukunft eine Frage der Effizienz?

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Die IAA Mobility findet zum zweiten Mal in München statt. Die Messe will Akzente setzen und zeigen, wohin sich individuelle Mobilität entwickelt. Zu sehen sind aber vor allem viele neue Elektroautos. Ein Stichwort fällt dabei immer wieder: Effizienz. Die Batterieautos sollen schneller laden und mit dem getankten Strom weiterfahren. Sind das nur Werbeversprechen der Hersteller oder ist tatsächlich deutlicher Fortschritt zu verzeichnen?

Ein analytischer Blick auf die Ausstellung zeigt: Statt immer größere Akkus in die Autos zu bauen, wollen die deutschen Hersteller den Stromverbrauch senken und sich auch dadurch von den in großer Zahl präsenten chinesischen Autobauern abheben. Der Trend zu immer größeren und schweren Fahrzeugen scheint zumindest kurzzeitig gestoppt.

Doch Effizienz bedeutet nicht nur, wenig Energie zu verbrauchen, es gilt auch, mit Ressourcen effizient umzugehen. Auch dafür finden sich Beispiele auf der IAA, etwa in Form von Elektromotoren, die ohne Seltene Erden auskommen – und von deutschen Zulieferern entwickelt werden.

Solche Neuheiten tragen aber vorerst wenig zum Klimaschutz im Verkehr bei, weil die meisten der 583 Autos, die auf 1000 Einwohner Deutschlands entfallen, einen Verbrennungsmotor an Bord haben. Können E-Fuels helfen? Und sind die wirklich so ineffizient, wie oft behauptet?

Die IFA geht los – wie intelligent sind die Küchen-KIs inzwischen?

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Mehr als 2050 Aussteller aus 48 Ländern und 180.000 erwartete Besucher: In Berlin beginnt die Konsumelektronikschau IFA. Einerseits geht es dort um neue Smartphones und allgemeine Techniktrends. Andererseits präsentieren gerade deutsche Hersteller eine umfangreiches Tableau an neuen Haushaltsgeräten für Küche und Wohnzimmer, die das Fernsehen noch beeindruckender und das Kochen angenehmer machen sollen.

Zum Beispiel einen Herd, der erkennt, ob da gerade ein Kuchen oder ein Hähnchen vor sich hin brutzelt - und dann Tipps gibt dazu, bei wie viel Grad wie lange dieses Essen im Ofen bleiben sollte. Und natürlich gibt es längst auch daran anschließbare Rezepte-Apps, die noch die eine oder anderen Zutat empfehlen. Was also kann die Künstliche Intelligenz, die zunehmend eben auch in den Küchen- und anderen Haushaltsgeräten steckt? Und ist jeder Fortschritt in diesem Bereich wirklich erstrebenswert? Was sollen Hobby-Köche wirklich wählen, wenn sie weiterhin Spaß an ihrem Hobby haben möchten und wirklich selbst Koch bleiben wollen?

Darüber hinaus diskutieren wir auch breitere Messetrends. Wie schlagen sich die deutschen Anbieter gegen die mächtige Konkurrenz zumal aus Asien? Wie ist zumal China auf der IFA vertreten? Und wie steht die Messe da ein Jahr vor ihrem 100-järigen Bestehen?

Nvidia ist der KI-Ausrüster der Stunde – wie kam das eigentlich?

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Ein Kursanstieg von mehr als 220 Prozent seit Jahresanfang, ein Marktwert von inzwischen 1,2 Billionen Dollar: Der amerikanische Tech-Konzern Nvidia hat zuletzt eine atemberaubende Entwicklung an der Börse hingelegt. Und auch die jüngsten Geschäftszahlen übertrafen das, was professionelle Marktbeobachter zuvor erwartet hatten.

Nvidia profitiert vom Boom in der Künstlichen Intelligenz, von Fortschritten dabei, Computer mit immer menschenähnlicheren Fähigkeiten und Fertigkeiten auszustatten. Ursprünglich etablierte sich das im Jahr 1993 gegründete Unternehmen als Anbieter von Grafikkarten und zählte Computerspiele-Unternehmen zu seinen Kunden. Der Bereich existiert nach wie vor. Gründer und Vorstandschef Jensen Huang entdeckte mit seinen Ingenieuren indes schon vor Jahren, dass dieselbe Technologie auch für die derzeit so angesagte KI taugt, die sich hinter sogenannten künstlichen neuronalen Netzen verbirgt, hinter Algorithmen, die mit vielen Daten und großer Rechenleistung einhergehen. Genau für die dafür erforderlichen Rechnungen taugen die Nvidia-Chips besonders gut.

Zugleich gibt es gegenwärtig keinen vergleichbar leistungsfähigen Anbieter: Alle Tech-Konzerne, Universitäten und natürlich auch kleinere Unternehmen mit auf KI zugeschnittenen Rechenzentren, reißen sich um die Nvidia-Produkte.

Wie geht es nun weiter? Sind die großen Erwartungen gerechtfertigt? Und wieso steht der Chef auch nach nunmehr 30 Jahren immer noch so unangefochten an der Spitze – im Gegensatz zu anderen Tech-Pionieren wie Mark Zuckerberg oder Elon Musk?

Was die Gamescom bringt und ob Spieler Hass im Internet befördern

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Hunderttausende Besucher, mehr als Tausend Aussteller aus mehr als 60 Ländern: In der kommenden Woche startet die Gamescom in Köln. Sie Computerspielemesse hat sich weiterentwickelt - sie will nicht mehr vor allem Treffpunkt für Fachpublikum sein, sondern wirklich ein Festival für Spieler und Spieleinteressierte. Und tatsächlich spielen immer mehr Menschen immer mehr Videospiele. Auch in Deutschland.

Doch was liegt gerade im Trend? Was wird das Besondere an dieser Gamescom sein? Wann und wie schadet das Computerspielen? Neben diesen Fragen tobt derzeit abermals eine Diskussion darüber, ob das, was in Spieler-Foren diskutiert wird, für mehr Hass und Hetze im Internet sorgt. Oder sogar Gewalt im echten Leben befördert. Auch darüber sprechen wir in dieser Episode.

Ein virtuelles Kraftwerk für Berlin, Hamburg und München

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Windräder hier, Solarzellen dort – wie fügt man den Strom von vielen kleinen Erzeugern zu einem handelbaren Angebot zusammen, das sich verlässlich vorhersagen lässt? Quadra energy aus Düsseldorf glaubt, darauf eine Antwort gefunden zu haben.

Je mehr grünen Strom es geben wird, desto mehr muss man ihn intelligent bündeln und verteilen – mit der Hilfe von Daten und Künstlicher Intelligenz. Das Ziel ist es, unter komplizierten Bedingungen Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Dafür braucht man Händler oder vielmehr Direktvermarkter. Zu diesen zählt das in der Düsseldorfer Airport City ansässige Unternehmen Quadra energy. Quadra will die Kraft von Wind und Sonne präzise prognostizieren können, was wichtig ist, da man Strom bisher nur sehr begrenzt speichern kann. Angeboten wird die von rund 5000 Wind- und Solar-Erzeuger-Kunden bereitgestellte Energie, die in einem „virtuelles Kraftwerk“ von fast 9 Gigawattstunden gebündelt wird. Das entspricht der Kapazität von mehreren Kernkraftwerken. Daraus erzeugt Quardra nach eigenen Angaben 16 Terrawattstunden grünen Strom, was rund 3 Prozent des deutschen Energiebedarfs befriedigt und 4 Millionen Haushalte bedienen kann.

Im F.A.Z-Digitec-Podcast erklärt Thomas Krings, der Sprecher der Quadra-Geschäftsführung, wie genau die (Wetter-)Prognosen seines Teams aus Fachleuten und Künstlicher Intelligenz sind, wie das Geschäftsmodell funktioniert und warum der Strompreis in diesem Jahr schon mehrfach deutlich negativ war. „Das wird künftig noch häufiger vorkommen“, sagt Krings, und er hat ein paar Ideen, wie man darauf reagieren könnte.

Kartellwächterinnen gegen Tech-Konzerne

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Den großen Technologiekonzernen Google, Amazon, Meta & Co. stehen in den Vereinigten Staaten und Europa zwei unerschrockene Wettbewerbshüterinnen gegenüber. Während die EU-Kommissarin Margrethe Vestager sich vor allem in der Auseinandersetzung mit Google schon einen Namen gemacht hat, ist ihre amerikanische Kollegin Lina Khan hierzulande unbekannter. Doch die Präsidentin der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC tickt nicht anders als Vestager. Noch als Jurastudentin hat sie 2017 einen wichtigen Aufsatz geschrieben. Die These darin: Die Auslegung des Kartellrechts hat mit der Realität der digitalen Welt nicht Schritt gehalten.

Ihre Antwort ist die Abkehr vom Fokus auf das kurzfristige Wohl der Verbraucher. Nun werden viel mehr Parameter ins Auge gefasst. Das Wohlergehen der Arbeitnehmer zum Beispiel, aber auch, inwieweit sich eine Kette von Übernahmen durch den großen Plattformbetreiber auswirken könnte, nicht nur eine einzelne. Auch in Europa tut sich in der Gesetzgebung viel. Doch bleibt die Frage, ob das Kartellrecht jemals mit dem technischen Fortschritt mithalten kann, wie sich in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Künstliche Intelligenz auf die Marktposition einzelner Anbieter auswirkt.

Beinahe ist es schade, dass es dabei immer nur um amerikanische Unternehmen geht. Es ist allerdings ein Grund mehr für Europa, besonders wachsam zu bleiben.

Über diesen Podcast

Im D:ECONOMY-Podcast sprechen die Redakteure der FAZ über neue Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft, in der Industrie 4.0 - und in der Technik. Wir diskutieren miteinander und auch mit Gästen – dabei ordnen wir die aktuellen Themen rund um Digitalisierung und Technologie ein. Dabei geht es nicht nur um Bits und Bytes, sondern auch um einen größeren gesellschaftlichen Kontext.

Zur App für iOS und Android: https://app.adjust.com/8sasetq_gxy4985
Mehr erfahren: https://fazdigitec.de

von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z.

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