FAZ D:ECONOMY

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Ein virtuelles Kraftwerk für Berlin, Hamburg und München

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Windräder hier, Solarzellen dort – wie fügt man den Strom von vielen kleinen Erzeugern zu einem handelbaren Angebot zusammen, das sich verlässlich vorhersagen lässt? Quadra energy aus Düsseldorf glaubt, darauf eine Antwort gefunden zu haben.

Je mehr grünen Strom es geben wird, desto mehr muss man ihn intelligent bündeln und verteilen – mit der Hilfe von Daten und Künstlicher Intelligenz. Das Ziel ist es, unter komplizierten Bedingungen Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Dafür braucht man Händler oder vielmehr Direktvermarkter. Zu diesen zählt das in der Düsseldorfer Airport City ansässige Unternehmen Quadra energy. Quadra will die Kraft von Wind und Sonne präzise prognostizieren können, was wichtig ist, da man Strom bisher nur sehr begrenzt speichern kann. Angeboten wird die von rund 5000 Wind- und Solar-Erzeuger-Kunden bereitgestellte Energie, die in einem „virtuelles Kraftwerk“ von fast 9 Gigawattstunden gebündelt wird. Das entspricht der Kapazität von mehreren Kernkraftwerken. Daraus erzeugt Quardra nach eigenen Angaben 16 Terrawattstunden grünen Strom, was rund 3 Prozent des deutschen Energiebedarfs befriedigt und 4 Millionen Haushalte bedienen kann.

Im F.A.Z-Digitec-Podcast erklärt Thomas Krings, der Sprecher der Quadra-Geschäftsführung, wie genau die (Wetter-)Prognosen seines Teams aus Fachleuten und Künstlicher Intelligenz sind, wie das Geschäftsmodell funktioniert und warum der Strompreis in diesem Jahr schon mehrfach deutlich negativ war. „Das wird künftig noch häufiger vorkommen“, sagt Krings, und er hat ein paar Ideen, wie man darauf reagieren könnte.

Kartellwächterinnen gegen Tech-Konzerne

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Den großen Technologiekonzernen Google, Amazon, Meta & Co. stehen in den Vereinigten Staaten und Europa zwei unerschrockene Wettbewerbshüterinnen gegenüber. Während die EU-Kommissarin Margrethe Vestager sich vor allem in der Auseinandersetzung mit Google schon einen Namen gemacht hat, ist ihre amerikanische Kollegin Lina Khan hierzulande unbekannter. Doch die Präsidentin der amerikanischen Wettbewerbsbehörde FTC tickt nicht anders als Vestager. Noch als Jurastudentin hat sie 2017 einen wichtigen Aufsatz geschrieben. Die These darin: Die Auslegung des Kartellrechts hat mit der Realität der digitalen Welt nicht Schritt gehalten.

Ihre Antwort ist die Abkehr vom Fokus auf das kurzfristige Wohl der Verbraucher. Nun werden viel mehr Parameter ins Auge gefasst. Das Wohlergehen der Arbeitnehmer zum Beispiel, aber auch, inwieweit sich eine Kette von Übernahmen durch den großen Plattformbetreiber auswirken könnte, nicht nur eine einzelne. Auch in Europa tut sich in der Gesetzgebung viel. Doch bleibt die Frage, ob das Kartellrecht jemals mit dem technischen Fortschritt mithalten kann, wie sich in diesem Zusammenhang zum Beispiel die Künstliche Intelligenz auf die Marktposition einzelner Anbieter auswirkt.

Beinahe ist es schade, dass es dabei immer nur um amerikanische Unternehmen geht. Es ist allerdings ein Grund mehr für Europa, besonders wachsam zu bleiben.

Die Deutschen haben eher Angst vor der KI – was nun, Herr Slusallek?

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Die Deutschen sind eher besorgt, fürchten sich, kennen sich nicht gut genug aus, wenn es um die Künstliche Intelligenz geht – das geht aus einer aktuellen Allensbach-Umfrage für die F.A.Z. hervor. Doch wie berechtigt sind diese Ängste? Darüber sprechen wir mit Philipp Slusallek. Er ist der wissenschaftliche Direktor des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken und außerdem Professor an der Universität des Saarlandes. Das DFKI wiederum befindet sich an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendungen für die deutsche Industrie, gerade auch viele kleine und mittelgroße Unternehmen gehören zu seinen Kunden.

Die großen Sprachmodelle wie ChatGPT, Bard & Co sind beeindruckend und überraschten auch viele Fachleute, gibt Slusallek zu. Er erklärt, wieso KI infolgedessen nun einen regelrechten Hype erlebt – und warum das alle angeht. Aber er beschreibt zugleich klar die Grenzen dieser Modelle, ihre Beschränkungen, das, was sie weiterhin noch sehr deutlich von den Fähigkeiten des menschlichen Gehirns unterscheidet. Und auch, auf welchem Weg weiterer Fortschritt möglich ist: Dadurch, dass KI konstruiert wird, die sich innerhalb einer Umwelt bewegen und echtes direktes Feedback bekommen kann.

Und er erklärt, warum er mit dem DFKI und anderen Forschungseinrichtungen in Europa eine neue Initiative auf den Weg bringt mit dem Ziel, KI vertrauenswürdig zu machen. Denn davon hängt ihr Einsatz letztlich ab: Die Systeme dürfen gerade in sensiblen Bereichen keine Fehler machen, ihre Entscheidungen müssen sich erklären lassen – sonst bleiben nicht nur die gerade von Allensbach Befragten eher skeptisch.

Doppelte Disruption in Hollywood: Was müssen die Künstler durch KI und Streamingdienste fürchten?

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In Hollywood haben Drehbuchautoren und Schauspieler ihre Arbeit niedergelegt. In dieser Kombination gab es das zuletzt, als Ronald Reagan noch der Präsident der entsprechenden Gewerkschaft war – vor vielen Jahrzehnten. Die Kreativschaffenden protestieren aus zwei Gründen: Sie wollen im Konkurrenzkampf der Streamingdienste und Wandel der Fernsehbranche auch künftig angemessen entlohnt werden. Und sie wollen sicherstellen, dass die Künstliche Intelligenz einen Rahmen bekommt, in dem ihre Rechte gewahrt und ihre Verdienstaussichten erhalten bleiben, zumindest grundsätzlich.

Doch wie berechtigt sind ihre Sorgen eigentlich? Schreiben schon in naher Zukunft tatsächlich Computer Drehbücher für Blockbuster? Kann die KI vollkommen überraschende Handlungsabfolgen, inspirierende Dialoge, fesselnde Plots entwerfen wie die erfolgreichsten Regisseure und Autoren dies vermögen? Über all das und mehr sprechen wir in dieser Episode.

Besiegt Mark Zuckerberg nun Twitter?

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Der Meta-Konzern hat mit seinem neuen Angebot Threads einen offenbar enormen Erfolg erzielt: Schon nach nur wenigen Tagen nutzen es mehr als 100 Millionen Menschen. Dabei ist die an Instagram angedockte App prinzipiell nicht wirklich innovativ - sie besticht durch keine außergewöhnliche neue Funktionalität. Gleichwohl ist sie womöglich der gefährlichste Konkurrent, den die Kurznachrichten-Plattform Twitter bislang hatte. Denn hinter ihr steht ein zahlungskräftiger Konzern, der zugleich gerade über viel Erfahrung und Erfolg im Werbegeschäft sozialer Medien hat. Wird Mark Zuckerbergs Threads also am Ende sogar Elon Musks Twitter sozusagen besiegen? War der Schritt langfristig geplant oder eher spontan entschieden? Wie unterscheidet sich das Publikum auf beiden Plattformen? Oder ist sogar denkbar, dass es künftig zwei vergleichbare Angeboten gibt - trotz der weiter geltenden Skalen- und Netzwerkeffekte, die diesem Geschäft nun einmal zugrunde liegen? Über all das und mehr diskutieren wir in dieser Episode.

Mit der besseren Wärmepumpe gegen Konkurrenz aus Asien

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Und plötzlich redet ganz Deutschland über die Wärmepumpe. Vor fünf Jahren hätten die Frage, um was sich dabei handelt, noch nicht viele Menschen beantworten können. Inzwischen erschüttert diese Pumpe sogar die Regierungskoalition in Berlin. Kai Schiefelbein, der Geschäftsführer des mittelständischen Elektrotechnikherstellers Stiebel Eltron, war früher schlau: Er hat sich schon im Studium für Thermodynamik begeistert und ging zu Stiebel Eltron, weil er dort Wärmepumpen entwickeln durfte und konnte. Dabei kannten nicht nur seine Freunde das Unternehmen damals vor allem als Hersteller von Durchlauferhitzern.
Im F.A.Z.-Digitec-Podcast spricht Schiefelbein über die Auswirkungen, die die Verzögerung beim Gebäudeenergiegesetz mit sich bringt. Über seine Strategie gegen die Wettbewerber, auch aus Asien. Über Innovationspotentiale, die Einbindung der Wärmepumpe in intelligente (Strom-)Netze. Und es geht um die Frage, wo die ganzen Arbeitskräfte, die man in dieser Branche jetzt braucht, herkommen sollen.

Wie FAZ.NET zu dem wurde, was es heute ist

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Werbefinanzierte Reichweite oder zahlende Abonnenten - oder beides? Der Onlinejournalismus hat in den zurückliegenden mehr als 20 Jahren verschiedene Ansätze ausprobiert und kombiniert. Was war jeweils der Antrieb dafür, was hat sich verändert, was ist neben klassischen Artikeln wichtig für den Erfolg einer Zeitungs-Webseite?

Kai Pritzsche brachte kurz nach der Jahrtausendwende FAZ.NET mit auf den Weg und begleitete die Entwicklung seither in verantwortlicher Position bis zuletzt. Nun geht er in den Ruhestand und blickt zurück: Wie startete FAZ.NET seinerzeit? Welche Hoffnungen waren damit verbunden und welche Hürden mussten genommen werden? Und wie haben sich die Rahmenbedingungen für die Branche seither gewandelt, worauf die Medienhäuser wiederum ihrerseits reagierten und reagieren? Wir schauen in dieser Episode zurück und nach vorne - und gewähren auch einen Blick hinter die Kulissen hier bei uns.

Welches Smartphone soll es sein?

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Der Handymarkt ist hart umkämpft. Apple und Samsung dominieren, aber auch Anbieter wie Xiaomi, Oppo und Vivo haben substantielle Anteile am Weltmarkt. Doch welches Handy eignet sich eigentlich für mich? Worauf kommt es an im Hochpreissegment, was ist für weniger Geld zu haben?

Wir diskutieren über die neuesten Modelle, die Anbieter, die Auswahl, das Betriebssystem. Darüber, welche Kamera was kann und worauf es beim Akku ankommt. Und nicht zuletzt auch um den Anbieter Google, der auf dem Markt breiter Fuß fassen möchte.

Die Zukunft von Social Media

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Die FAZ ist jetzt seit exakt einem Jahr auf TikTok. Inzwischen hat das erste Kurzvideo, das für die aus China stammende Social-Media-Plattform produziert worden ist, rund 1 Millionen sogenannte Views erreicht. Es wurde also 1 Million Mal abgespielt. Grund genug, sich gemeinsam mit der F.A.Z-Social-Media-Chefin Stefanie Michels die Frage zu stellen: Warum ist die Medienmarke F.A.Z. auf diesen Plattformen vertreten, und welche Ziele werden damit verfolgt?

Hinzu kommt: Elon Musk hat den amerikanischen Kurznachrichtendienst Twitter übernommen und seither dort viel verändert. Was bedeutet das für das Thema der Verifizierung, und wie verhält sich in diesem Zusammenhang die F.A.Z.? Ist es wichtig, sich künftig auch mit Plattformen wie BeReal, Zoomerang, Mastodon oder Vergleichbarem zu befassen? Und wenn ja, in welcher Form?

Hinzu kommen praktische Tipps für die Social-Media-Nutzung in einem sich rasch verändernden Marktumfeld, das nicht zuletzt das Geschäftsmodell der amerikanischen Nachrichtenplattform Buzzfeed unterminiert hat.

Ist Apples Computerbrille ein Durchbruch – oder einfach nur teuer?

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Apple verdient mit dem iPhone und inzwischen einer ganzen Reihe verschiedener Dienste enorme Summen. Quartal für Quartal. Jahr für Jahr. Meist setzt der Konzern darauf, bestehende Technik einfach ein bisschen besser zu machen - und dann etwas mehr Geld dafür zu verlangen. Eher selten sind Momenten, in denen er wirklich mit einem neuen Produkt auf einen neuen Markt strebt.

In dieser Woche war so ein Moment: Da stellte der Vorstandsvorsitzende Tim Cook eine Computerbrille vor, die Apple Vision Pro, die dem Nutzer virtuelle und erweiterte Realität in einer bislang nie dagewesenen Weise nahebringen können soll. Das Gerät misst dazu Augenbewegungen und Hirnaktivität, soll für Büro und Freitag interessant sein. Und hat einen hohen Preis: 3500 Dollar.

Was kann die Brille? Wieso kommt Apple damit gerade jetzt heraus? Was bedeutet eigentlich die Ansage, dies sei Apples "erster räumlicher Computer"? Und ist Apple damit früh genug oder eher spät dran angesichts dessen, dass Mark Zuckerberg seinen Facebook-Konzern schon viel früher auf das Metaversum eingeschworen hat?

Über diesen Podcast

Im D:ECONOMY-Podcast sprechen die Redakteure der FAZ über neue Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft, in der Industrie 4.0 - und in der Technik. Wir diskutieren miteinander und auch mit Gästen – dabei ordnen wir die aktuellen Themen rund um Digitalisierung und Technologie ein. Dabei geht es nicht nur um Bits und Bytes, sondern auch um einen größeren gesellschaftlichen Kontext.

Zur App für iOS und Android: https://app.adjust.com/8sasetq_gxy4985
Mehr erfahren: https://fazdigitec.de

von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung F.A.Z.

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