F.A.Z. Digitalwirtschaft

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00:00:03: Suryak Röding ist ein deutschdämmiger Unternehmensgründer im Silicon Valley.

00:00:08: Er hat nicht weniger vor, als den Krebs zu besiegen, wie das funktioniert und was seine Sicht eigentlich gerade auf unser Land und auf die USA ist.

00:00:17: Darüber wollen wir heute sprechen.

00:00:20: Herzlich willkommen, liebe Hörerinnen und Hörer zu einer neuen Ausgabe unseres FAZ Digital Wirtschaft Podcasts.

00:00:25: Mein Name ist Alexander Armbruster, ich bin Resola der in unserer Wirtschaftsredaktion und zu Gast haben wir heute Suryak.

00:00:32: Röding, hallo Syriac.

00:00:34: Hallo, es freut mich, hier zu sein.

00:00:36: Bevor wir in die Details gehen, was deine Unternehmung vorhat und wie weit ihr seid, erst mal ganz kurz zu dir.

00:00:43: Du bist geboren, neunzehr, dreiundsiebzig in Konstanz und dann irgendwann ... im Silicon Valley gelandet und Unternehmensgründer geworden ist, eine faszinierende Laufbahn hinter dir, kannst du mal ganz kurz sagen, wie du von da nach da gekommen bist und warum?

00:00:57: Ja, das sind ein paar Umwege.

00:00:59: Ich bin in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen in einem kleinen Dorf, das nennt sich Wehrheim, das ist das Apfeldorf im Taunus und das hat fünftausend Einwohner.

00:01:08: Und da habe ich die Milch vom lokalen Bauern auf dem Fahrrad geholt.

00:01:13: Und dann bin ich, als ich sechzehn war, nach Texas gegangen, als Austauschschüler für ein Jahr einer amerikanischen High School.

00:01:19: Da bin ich wieder zurückgekommen, bin auch wieder aus dem Gymnasium gegangen, hab mein deutsches Abi gemacht, hab nebenher für Juli Packard programmiert, hab mein erstes Computerprogramm geschrieben und verkauft, als ich fünfzehn war, an eine lokale Zeitung in Usingen.

00:01:34: Und dann ... habe ich in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert, bin dann nach dem dritten Semester nach Tokio gegangen und habe in Japan gelebt für ein halbes Jahr mit der japanischen Gastfamilie und habe dort auch zum ersten Mal ein Praktikum in der Nonim Unternehmensberatung gemacht bei Roland Berger, bin wieder zurückgekommen, bin dann nach München gezogen, weil ich München so schön finde, ist meine Lieblingsstadt in Deutschland.

00:02:00: Und habe dann in München bei McKinsey angefangen als Summer Associated.

00:02:10: Das ist so eine Art Praktikum.

00:02:11: Und während der Zeit habe ich mit McKinsey zusammen eine Diplomarbeit geschrieben über ein Thema, das nannte sich Killer Ideas.

00:02:19: Das war eine neue Kreativitätsstrategie, wie man Ideen entwickeln kann.

00:02:24: Mit Hilfe von sehr interessanten Fragen, die man in den Raum reinwirft, während die Ideen generiert werden.

00:02:30: Darüber habe ich meine Blumarbeit geschrieben, habe dann bei McKinsey vollzeit angefangen, habe zwischendurch noch Radio gemacht übrigens, habe während ich in der Uni war Nachtmoderation gemacht und tagsüber leider geschlafen, als ich eigentlich nur in der Uni sein sollte und habe dann bei McKinsey mein allererstes Projekt gehabt, das war es ein Buch mitzuschreiben.

00:02:52: Über?

00:02:52: Über die Softwarebranche.

00:02:54: Und zwar die Frage lautete, gibt es in einer Branche, in der die Produkte nach achtzehn Monaten bereits obsolet sind, dauerhafte Managementprinzipien, die länger gelten.

00:03:04: Und so haben wir hundert Softwarefirmen rund um die Welt besucht, unter anderem auch im Silicon Valley und haben die Interviewen.

00:03:10: Und als ich das erste Mal im Silicon Valley ankam, wusste ich, dass ich dahin gehöre.

00:03:14: Weil?

00:03:16: Naja, es hört sich vielleicht komisch an, aber als Allererstes der Geruch.

00:03:20: Es gibt so einen merkwürdigen Piniengeruch im Silicon Valley, der sich bei mir im Kopf auf merkwürdige Weise verwoben hat mit Unternehmertum.

00:03:32: Und es riecht sozusagen nach Start-ups.

00:03:35: Ich habe mich dann entschieden, dass ich dort hinziehen will und habe bei McKinsey gebeten, um einen permanenten Umzug ins Palo Alto Büro.

00:03:42: Das wurde dann auch genehmigt, obwohl das eigentlich mitten in der Dotcom-Superheißphase war.

00:03:49: Und dann habe ich drei Monate vor dem Umzug bei McKinsey leider gekündigt.

00:03:54: Und zwar, weil ich gesagt habe, wenn eine Idee vorbeikommt, an die ich glaube und Leute, an die ich glaube, dann werde ich alles stehen und liegen lassen, was ich geplant habe und eine Firma stattdessen gründen.

00:04:05: Dann warst du zum ersten Mal Unternehmer und war wir

00:04:07: Unternehmer und zwar im Jahr neun neunzig.

00:04:11: Und natürlich war das alles ganz toll damals, weil das die Dotcom Blase war.

00:04:16: Wir haben allerdings auf Mobil uns spezialisiert und Mobil war damals Handys, die grüne Displays hatten und eine Zeile mit LCD Anzeige.

00:04:26: sogar Textnachrichten waren damals noch etwas merkwürdig ist, was die meisten Leute noch gar nicht kannten.

00:04:31: Also ein absurd.

00:04:32: früher Markteintritt würde ich auch niemandem empfehlen.

00:04:35: Was habt ihr gedacht, was wolltet ihr da machen?

00:04:38: Die Idee war furchtbar.

00:04:39: Die Idee war es, neue Produkte auf dem Handy zu verkaufen mit Hilfe von Auktionen.

00:04:47: Und natürlich würde nur jemand einer Aktion von neuen Produkten teilnehmen, wenn sie billiger sind als im Laden.

00:04:52: Das heißt, die Marge wird zerstört.

00:04:54: Trotzdem muss man sie noch verschicken.

00:04:57: Und das Ganze ist ein katastrophales Geschäftsmodell.

00:04:59: Sollte man nie tun, bitte nicht wiederholen.

00:05:02: Wir haben auch damals noch mit Voicecomputern gearbeitet.

00:05:05: Da hat man also eine Produktbeschreibung auf dem Handy gehört und musste dann sein Gebot abgeben per Handy-Tastatur.

00:05:13: So, und das hat alles nicht geklappt.

00:05:15: Dann kamen zwei Tausend, der Markt ist gecrashed, die Börse ist kaputt gegangen und wir brauchten dann neues frisches Geld, hatten aber kein Geschäftsmodell.

00:05:25: Und meine anderen Mitgründer sollten dann neues Geld besorgen und ich sollte neues Geschäftsmodell besorgen.

00:05:32: Ich weiß nicht, wer den schlechteren Sommer hatte damals.

00:05:35: Wir haben das dann umgewandelt in eine Mobile Marketing Firma.

00:05:40: und haben mit McDonald's und Coca-Cola gearbeitet.

00:05:43: Das war alles sehr interessant.

00:05:44: Wir haben damals auf Produktverpackung, zum Beispiel auf Coca-Cola-Flaschen, auf der Rückseite des Aufklebers, des Labels, einen einzigartigen Code draufgeschrieben, der für jede Flasche anders war.

00:05:57: Den konnte man per SMS reinschicken und da hat man ein Logo, ein Klingeltron oder ein Spiel aufs Handy zurückbekommen.

00:06:03: Und das hat dazu geführt, dass die Hundertsechzig Millionen Flaschen von Coca-Cola in Deutschland, das war die größte Mobile Marketing-Kampagne der Welt damals, zu einem messbaren Umsatzsteigerung geführt hat für Coca-Cola.

00:06:19: Und das Interessante war, dass Coca-Cola natürlich dachte, wir geben einen Klingelton umsonst mit unserer Coca-Cola-Flasche raus.

00:06:24: Und in den Umfragen stellt sich heraus, dass die Kids gesagt haben, sehr super, da kriege ich noch noch umsonst Coca-Cola zusätzlich zu meinem Klingelton dazu.

00:06:33: Ach so die, okay.

00:06:34: Aber am Ende des Tages war das auch egal, weil es wurde mehr verkauft.

00:06:38: Also das habe ich damals gemacht und dann wurde die Firma profitable.

00:06:42: Das war gut, wir haben das überlebt.

00:06:43: und danach habe ich gesagt, jetzt möchte ich nach Shanghai oder Silicon Valley ziehen und dann bin ich nach Langumwegen in Los Angeles gelandet.

00:06:52: Noch einmal sogar im Journalismus im weitesten Sinne.

00:06:54: Das

00:06:55: stimmt.

00:06:55: Bei CBS, dem größten Fernsehsender der USA, ich habe für die den Mobilbereich aufgebaut, nämlich alles das, was aufs Handy kommt.

00:07:02: Von Nachrichten, Video News bis hin zu CSI auf dem Handy und Fernsehen auf dem Handy haben wir alles dort in LA produziert.

00:07:12: Es war sehr interessant.

00:07:13: Wir haben sogar einen richtigen Fernsehkanal gebaut, der vierundzwanzig Stunden am Tag gelaufen ist auf dem Handy.

00:07:18: Und das habe ich drei Jahre gemacht.

00:07:20: Und da habe ich beim CBS auch meine damalige Freundin und heutige Frau und Mutter unserer Kinder kennengelernt, Angel.

00:07:29: Und danach, drei Jahre an, habe ich dann gesagt, okay, ich habe immer gesagt, dass ich in Silicon Valley will.

00:07:35: Und wenn ich jetzt hier weiterhin bleibe, dann bin ich ein, na ja, also, dann kann man mich nicht ernst nehmen.

00:07:41: Und ich habe dann gesagt, so, jetzt gehen wir, werden jetzt diesen lukrativen Vertrag hier auflösen und ich, wir gehen in Silicon Valley.

00:07:47: Wir sind ohne alles dahin gegangen.

00:07:49: Ich bin übrigens auch damals in der LA mit zwei Koffern und drei Umzugskartons angekommen.

00:07:54: Okay.

00:07:55: Das war vor zwanzig Jahren, zweitausendfünf.

00:07:57: Das heißt, dieses Jahr sind es zwanzig Jahre.

00:07:59: Und ich bin dann, wir sind dann, zwei tausend acht dahin gezogen, nachdem wir, wir sind einmal eine Weltreise gemacht, einmal um den Globus zusammen, Angel und ich, und haben ganz viele Länder besucht.

00:08:10: Und eigentlich sollte es eine Urlaubsreise sein.

00:08:12: Es wurde aber... Am Ende eine Reise mit über tausend Fotos von Menschen, die ihr Handy benutzen in verschiedenen Situationen.

00:08:21: Es war super interessant.

00:08:22: Zum Beispiel im Himalaya-Gebirge, im Butan, haben wir Mönche gesehen, die alle im Kreis standen, in ihren roten Roben und ganz begeistert auf etwas auf dem Boden starten.

00:08:36: Wir haben gedacht, was machen die denn da?

00:08:38: Was spielen die denn da?

00:08:39: Dann haben wir da reingeguckt und da lag da ein Flip-Phone, ein Handy mit ganz einfachen Tasten und hat einen Klingelton gespielt.

00:08:47: Und das war ihre Unterhaltung.

00:08:49: Und dann waren wir im Amazonas und haben dort in einem Dorf mit twenty-fünf Menschen und einer Waschmaschine zwanzig Handys vorgefunden.

00:08:58: Und die haben auf dem neuesten Mobilfunkstandard telefoniert und SMS geschickt, weil sie nämlich keine Handys vorher hatten.

00:09:05: Also haben sie gleich das Neuste installiert und waren weiterentwickelt als die USA und Europa.

00:09:10: Sehr interessante Geschichten.

00:09:12: Und danach bin ich dann in Silicon Valley gezogen.

00:09:15: Ja, ich habe dann bei Kleiner Perkins angefangen, dem Backniskapitalgeber als sogenannte Entrepreneur in Residence und habe dann eine neue Geschäftsidee entwickeln sollen.

00:09:26: Und mein Timing war alles andere als gut.

00:09:30: Es war nämlich, mein erster Arbeitstag war der fünfzehnte September, zwei Tausend acht.

00:09:37: Erinnerste dich noch, was da passiert ist?

00:09:38: Da haben wir es Lehman losgegangen.

00:09:40: Da, das war der Tag, an den sich Lehman, Lehman Brothers in die ewigen Jagdgründe verabschiedet hat.

00:09:45: Und das war mein erster Tag bei Kleiner Perkins.

00:09:49: Und natürlich wurde plötzlich nicht mehr investiert.

00:09:53: Auf einmal war das die Eiszeit im Silicon Valley angekommen und es war mein erster Arbeitstag.

00:09:58: Und das war natürlich die Frage, warum ich überhaupt da war, um eine neue Geschäftsidee zu entwickeln.

00:10:02: Es ergab sich aber, dass in dem gleichen Jahr das App Store aufgemacht hat.

00:10:10: Auf dem iPhone.

00:10:11: Das iPhone war ein Jahr alt, anderthalb Jahre alt.

00:10:14: Und im Juli, das App Store wurde eröffnet.

00:10:19: Und Kleiner Perkins und Apple, nämlich Steve Jobs und John Doar, haben sich zusammen entschieden, einen sogenannten iPhone zu gründen.

00:10:26: Das war ein Zweihundert Millionen Fonds, der in neuen Ideen investieren sollte auf dem Handy, auf dem iPhone.

00:10:33: Und John Doar bei Kleiner Perkins war gleichzeitig auch im Aufsichtsrat von Google.

00:10:38: Das bedeutet Android.

00:10:40: Das heißt also an dieser Stelle auf Sand Hill Road, Wo kleine Perkins war, mit ungefähr fünfzig Leuten, ist das alles zusammengeschlossen auf einmal.

00:10:48: Das war die Schnittstelle.

00:10:50: Und genau darauf saß ich.

00:10:52: Und das hat mich zehn Jahre gekostet dahin zu kommen.

00:10:55: Jetzt bin ich nach zehn Jahren endlich hier.

00:10:57: Jetzt muss ich unbedingt eine Firma gründen.

00:11:00: So, und daraus entstand Shopkick.

00:11:02: Shopkick war eine Shopping-App, oder ist eine Shopping-App, die einen dafür belohnt, in Läden reinzugehen, ohne dass man was kaufen muss dort.

00:11:13: Wenn man zum Beispiel zu Target, Walmart, Best Buy, Macy's reingeht, dann bekommen wir dafür Punkte und diese Punkte kann man umwannen in Gutscheinkarten und die kann man auch bei Walmart bekommen und dann bei Target einsetzen beim Wettbewerber, das geht auch.

00:11:28: Und diese App hat dann über die nächsten fünf Jahre, zwanzig Millionen Nutzer generiert und den Händlern recht viel Geld gebracht.

00:11:37: Wie kann der denn auf die darauf, dass wir das machen, weil das jetzt sozusagen erstmal vielleicht kontraintuitiv ist.

00:11:42: Du erstmal, weil du dich auch fragen musst, woran verdienst du eigentlich dann was, wenn du die betreibst und die Leute gehen dahin.

00:11:49: Ich mein gut, dass viele Menschen gerne einkaufen gehen.

00:11:51: Das ist so, aber sie gehen oft hat mit dem Ziel dann wirklich was zu kaufen dahin und.

00:11:56: Und was war sozusagen die kommerzielle Idee dahinter?

00:11:58: Weil die gehen halt da rein oder gehen vielleicht raus und kriegen Punkte.

00:12:02: Aber wie dachtet ihr, dass du damit dann auch Geld verdienen kannst?

00:12:06: Ja, eine gute Frage.

00:12:08: Also im Internet gibt es ja den sogenannten Click.

00:12:13: Wenn man also da einmal auf eine Werbung auf Google draufklickt, dann geht man auf die Webseite.

00:12:19: Man hat also möglicherweise Interesse an der Seite, sonst würde man nicht klicken.

00:12:23: Aber man hat noch nichts gekauft.

00:12:25: Also eine Art Interessensbekundung.

00:12:28: Und dann habe ich mich gefragt, was ist denn jetzt das größte Problem überhaupt im physischen Retail-Bereich?

00:12:36: Und dann habe ich mich mit den Händlern unterhalten.

00:12:38: Und das Schöne war, dass die alle das Gleiche gesagt haben.

00:12:41: Da kamen nicht zehn verschiedene Sachen raus, sondern genau eine Sache.

00:12:44: Und das ist, hol die Leute in die Läden.

00:12:47: Und dann werden sie schon irgendwas kaufen.

00:12:49: Wenn

00:12:49: sie erst mal da sind.

00:12:51: ist die sogenannte Konvertierungsrate, das bedeutet vom Rheinlaufen zum Kaufen, die liegt online vom Klicken zum tatslichen Kaufen zwischen Null, fünf und drei Prozent.

00:13:03: Und Google hat damit möglicherweise ein gutes Geschäftsmodell entwickelt.

00:13:08: In der physischen Welt liegt die Konvertierungsrate zwischen zwanzig und fünfundneunzig Prozent abhängig von der Art der Branche, der Retailbranche.

00:13:18: In dem Modebereich ist es zwanzig Prozent.

00:13:20: und die glauben, dass sie furchtbar schlecht sind mit den zwanzig Prozent.

00:13:23: Die sind aber sechsmal so gut wie der beste Online-Händler.

00:13:27: Weil der Mensch, wenn er erstmal wirklich den Weg auf sich genommen hat, es ist ja auch so ein bisschen so eine Art Frustvermeidung, dass du das Gefühl hast, na ja, ich klick mal schnell irgendwo hin und dann klick ich auch wieder weg.

00:13:36: Das war aber ein großer Aufwand, aber bin ich extra physisch irgendwo hin.

00:13:39: Absolut

00:13:39: recht.

00:13:39: Und bin schon mal da und dann...

00:13:41: Absolut recht.

00:13:41: Es fühlt sich fast wie ein... Ja,

00:13:43: vergeutete Zeit, nämlich ohne kaufen raus.

00:13:45: Es

00:13:45: fühlt sich fast an, als hätte ich verloren in dem Spiel.

00:13:49: Ich bin da extra hingefahren und komme ohne was wieder.

00:13:52: Und in der Consumer-Elektronik-Branche ist es fünfzig Prozent... Konvertierungsrate.

00:13:57: Und bei McDonald's oder bei Starbucks sind es ninety-fünf Prozent, denn dir fällt nicht plötzlich bei Starbucks ein, dass du keinen Kaffee magst.

00:14:04: Das heißt, wenn du erstmal da bist, dann wirst du den Kaffee auch kaufen.

00:14:06: Und die Hürde ist auch wahrscheinlich relativ klein, weil es geht um einen kleinen Betrag von Kaffee und Burger.

00:14:11: Ja, und

00:14:11: das war genau die große Frage.

00:14:14: Und das haben die meisten Investoren für nicht überzeugend gehalten, dass man die große Frage war, muss man den Leuten wirklich zehn oder zwanzig Prozent Discount geben oder sogar zehn Dollar, wie das bei in der Modebranche absolut üblich ist zum Beispiel oder im Electronics Bereich, oder wie weißt denn, wenn man den einfach zwanzig Cent als Belohnung gibt.

00:14:38: Und die Idee, dass man für zwanzig Cent tatsächlich in den Läden zum Laden kommt, war für die meisten Leute nicht nachvollziehbar.

00:14:46: Wenn man aber eine Geschichte darum baut und das sammelt, diese Punkte sammelt über die Zeit.

00:14:54: Dann ist es eine ganz andere Sache.

00:14:55: Dann ist es plötzlich meine eigene Mission.

00:14:57: Und das hat sich rausgestellt, dass die Leute, die in der App dabei waren, ... ... achtzig Prozent mehr gekauft haben, ... ... sobald sie die in die App reingetreten sind, ... ... als vorher, wo sie die App nicht hatten.

00:15:11: Und die Zahl hast du schon genannt, wie viel die App genutzt wurde.

00:15:14: Es war für dich.

00:15:15: sozusagen der unternehmerische Durchbruch dann der endgültige.

00:15:18: es

00:15:18: wurde dann die erb wurde dann verkauft die firma für zwei hundfünfzig millionen an sk telekom nach fünf jahren die brachten eine us markteintritt und kleiner pürkins hat damals sieben millionen in die firma investiert und achtundsiebzig wieder raus gekriegt.

00:15:35: das war zwei tausend vierzehn.

00:15:37: Und dann habe ich, bin ich noch ein Jahr da geblieben und dann bin ich in den Jahr und bin ich in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den

00:15:43: Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin in den Jahr und bin.

00:16:04: Es ist ein neuer Ansatz, bevor wir aber nochmal da drauf eingehen, wie weit das genau ist.

00:16:10: Wieso plötzlich das Thema?

00:16:11: Wieso von der sozusagen vom Retail zum Krebs?

00:16:15: Ja, ich habe mir damals einfach die Frage gestellt, was möchte ich als nächstes tun?

00:16:21: und wusste auch die Antwort darauf nicht.

00:16:24: Und habe ich mir gedacht, okay, dann werde ich jetzt einfach mal mich selbst beobachten.

00:16:28: Was tue ich denn und was lese ich denn, wenn ich, wenn niemand guckt?

00:16:33: Wenn ich nichts machen muss, was mache ich denn dann?

00:16:36: Als erstes haben wir dann die Koffer gepackt und sind nach China gefahren.

00:16:40: Und wenn ich sage, wir, dann ist das meine Frau Angel, aber auch unsere zwei Mikrokinder zu dem Zeitpunkt, die waren damals eins und drei.

00:16:49: Die haben wir eingepackt und sind nach Peking gefahren.

00:16:51: Und dann haben wir dann drei Wochen in Peking verbracht und ich habe dort alle möglichen Unternehmer getroffen.

00:16:56: Ich war sehr neugierig, wie die das entfernt Osten und vor allen Dingen in China machen, weil sich China langsam entwickelte zu einem der wichtigsten Unternehmerzentren der Welt.

00:17:07: Und habe dort viel gelernt, habe darüber auch geschrieben, was ich da gelernt habe.

00:17:10: Ich kam zurück, war alles wunderbar und irgendwann dachte ich so, was mache ich jetzt?

00:17:16: Und dann entwickelte sie sich, dass ich mich für drei Sachen interessierte.

00:17:19: Das eine war Consumer Robots.

00:17:22: Ich glaube, damals habe ich gesagt, dass in zehn, fünfzehn Jahren fast jeder ein Roboter zu Hause haben wird.

00:17:29: Da glaube ich immer noch dran, das sieht man auch mittlerweile, dass das auf dem Weg ist.

00:17:35: Also wieder von jetzt ab in zehn Jahren.

00:17:37: Nein, nein, nein.

00:17:38: Nicht wieder von jetzt ab.

00:17:39: Also jetzt sind das, glaube ich, nur noch fünf Jahre ungefähr.

00:17:42: Und das zweite Thema war Brain to Machine Interfaces.

00:17:46: Also die Verbindung aus Gehirn und Maschine, Gehirn und Computer-Interschnittstellen, sodass man mit Hilfe von Gedanken zum Beispiel das Internet steuern kann.

00:17:56: Und da habe ich damals auch jemandem geholfen, der saß in Berkeley in einem runtergekommenen Fabrikgebäude und hat seine eigenen, sein eigenes Gehirn mit Mikrowellen bestrahlt, um seine eigenen Gedanken zu lesen.

00:18:08: Sehr interessanter Ansatz.

00:18:10: War aber natürlich noch viel zu früh.

00:18:12: Und das dritte Thema, was mich interessiert hat, war die Schnittstelle zwischen der Biologie und der Software.

00:18:22: Und im Nachhinein habe ich mir dann überlegt, wie komme ich eigentlich darauf, dass ich diese drei Sachen so interessant finde.

00:18:27: Die haben überhaupt nichts mehr zu tun.

00:18:28: und was hat das mit meiner früheren Arbeit zu tun.

00:18:32: Und dann fiel mir im Nachhinein auf, dass die alle sich an einem roten Faden aufreihen.

00:18:39: Die sind nämlich alle an der Schnittstelle zwischen der physischen und der digitalen Welt.

00:18:44: Die sind alle zwischen dem Atom und dem Bit.

00:18:48: Und die Schnittstelle aus Atom und Bit, da wo die Software die echte Welt verändert, hoffentlich verbessert.

00:18:58: Da habe ich besonders mein Interesse.

00:19:01: Da liegt mein Interesse.

00:19:02: Und das ist auch die frühere Firma Shopkick, wo man sein Handy in die physische Welten mitnimmt und das ist alles verändert.

00:19:09: Und natürlich sind Roboter nichts anderes als die Verbindung aus den beiden Welten.

00:19:14: Software und Hardware.

00:19:16: Und die Verbindung des Gehirns mit Computern ist auch offensichtlich.

00:19:21: Aber bei der Biologie wird es richtig interessant.

00:19:23: Das ist nämlich das Lebendatom.

00:19:26: Und wenn man das Lebendatom verbinden könnte mit der Software, dann könnte man möglicherweise die fundamentalsten Auswirkungen von Software auf das menschliche Leben sehen.

00:19:42: Und deshalb arbeiten wir

00:19:43: daran.

00:19:44: Das Unternehmen heißt Early Frü, warum?

00:19:48: Weil ihr noch sehr früh seid mit der Idee.

00:19:50: Frü sind wir mittlerweile nicht

00:19:51: mehr.

00:19:51: Oder weil ihr noch in der Entwicklung früh seid?

00:19:53: Nein, weil früh?

00:19:54: deshalb, weil bei Krebs geht es darum, wie schnell man agiert.

00:19:59: Wie schnell man handelt, entscheidet, ob man überlebt oder nicht.

00:20:03: Es gibt keine bessere Krebsbehandlung, als die Zeit zu reduzieren, wenn man beginnt, den Krebs zu behandeln.

00:20:15: Je früher der Zeitpunkt ist, desto höher die Chancen.

00:20:18: Und dazu

00:20:19: gehören ja zwei Sachen einmal.

00:20:21: Du musst sehr, sehr früh feststellen, dass das da ist.

00:20:24: Und das zweite, du musst dann auch was haben, wo du mit uns behandeln kannst.

00:20:28: Und ihr verfolgt ja einen anderen Ansatz.

00:20:31: Der Slogan so bisschen ist ja Turn Cancer Against Itself.

00:20:34: Also es ist eben nicht die Idee, dass ihr versucht mit Bestrahlung, Chemotherapie, also mit einem... Ich formuliere es mal brutal mit einem großfächigen Angriff oder Vernichtung, den Krebs zu besiegen, sondern der Klu ist, der Krebs soll sich eigentlich selbst abbauen.

00:20:53: Ganz genau.

00:20:54: Du hast es sehr gut gesagt.

00:20:56: Der Krebs soll sich selbst bekämpfen, sich selbst angreifen.

00:21:01: Warum ist das überhaupt interessant?

00:21:02: Das hört sich interessant an, aber warum ist es wichtig?

00:21:06: Das ist deshalb wichtig, weil wir mit den konventionellen Methoden, die wir bisher benutzen, es einfach nicht schaffen, den Krebs wirklich klein zu halten und ihn davon abzuhalten, wiederzukommen.

00:21:20: Die meisten Menschen sterben übrigens nicht an ihrem Erstkrebs, der gefunden wird, sondern an den Metastasen, die danach kommen, die wieder zurückkommen.

00:21:28: Und was wir brauchen, ist ein neuer Ansatz, um die gegenwärtigen Probleme unter Kontrolle zu bringen.

00:21:35: Zum Beispiel in den letzten dreißig Jahren haben die Pharmakonzerne viele, viele Milliardenbeträge ausgegeben dafür, sogenannte Targets, also Ziele zu finden, auf der Außenseite der Krebszelle, an die sich deren Medizin andocken kann.

00:21:53: Wenn man mal eine ganz einfache Frage stellt, worum geht es denn in der Krebsbehandlung überhaupt?

00:21:57: Wenn du mit ganz einfachen Worten beschreiben solltest, was das ist, was wir da machen müssen, dann würdest du wahrscheinlich zu einem Ergebnis kommen, so ungefähr wie Tötet die bösen Zellen, aber tötet nicht die guten Zellen während du dabei bist.

00:22:11: Ja.

00:22:14: Und wenn wir uns dieses ganz einfaches Statement angucken, dann stellen wir fest, dass es enorm schwierig umzusetzen ist.

00:22:20: Warum?

00:22:21: Weil der Körper bisher nicht kapiert, dass das böse Zellen sind.

00:22:25: Richtig.

00:22:25: Und weil wir nicht wissen, was genau der Unterschied zwischen den bösen und den guten Zellen ist.

00:22:30: Denn erst wenn wir genau wissen, was der Unterschied ist, dann können wir uns nur auf die bösen Zellen konzentrieren und nicht auf die guten.

00:22:38: Und dieses Problem, an diesem Problem kämpfen die Forscher seit fünfzig Jahren bereits.

00:22:45: Was ist eine Krebszelle und was ist eine Nichtkrebszelle?

00:22:48: Und natürlich würde man sich vielleicht fragen, warum ist denn das so schwierig?

00:22:53: Das liegt daran, dass die Krebszelle deiner eigene Zelle ist, die sich leicht verändert hat.

00:22:59: Das ist kein Einwanderer von außen, das ist kein Virus, das ist kein Bakterium.

00:23:04: Das ist einfach... eine einzige Zelle, die sich irgendwann verändert hat.

00:23:09: Und daraus wurden viele Zellen.

00:23:12: Und die Frage ist, wie stellt man fest, was was ist?

00:23:15: Und dazu gibt es viele Ansätze und die meisten Ansätze sind darauf spezialisiert, dass sie auf der Außenseite der Krebszelle nach einer Veränderung suchen.

00:23:24: Das nennt sich ein Biomarker, ein natürlicher Biomarker.

00:23:28: Und dieser Marker wird dann dazu benutzt, um ihn als Ziel zu verwenden, um dort sozusagen das Krebs, die die Medizin andocken zu lassen.

00:23:36: Das Problem besteht daran, dass die meisten Krebszellen nicht eine solche Veränderung haben, die krebsspezifisch genug ist.

00:23:46: Und die wenigen Krebsarten, die das haben, haben es nicht für alle Patienten aufgrund der individuellen Mutationen, die die Patienten haben.

00:23:54: Denn jeder Person hat einen leicht anderen Krebs.

00:23:58: Und die Konsequenz daraus ist, dass es kein einziges Produkt gibt, was für alle Krebspatienten funktioniert.

00:24:05: Es ist sogar so, dass selbst die besten Medikamente, die sogenannten Immun-Onkologiepräparate, dieses eigene Immunsystem einsetzen, die wichtigste Veränderung in den letzten zwanzig Jahren der Krebsbehandlung.

00:24:16: Ja,

00:24:16: damit der Idee, wenn das Immunsystem kapieren würde, dass das böse Zellen sind, dann würden die relativ schnell beseitigt werden.

00:24:22: Das kapiert es nur halt leider.

00:24:24: In der Regel nicht.

00:24:25: Ja, es ist in der Tat so, dass selbst die allerbesten Produkte, es gibt ein Produkt, das über dreißig Milliarden Umsatz im Jahr macht.

00:24:33: Das hat eine Response Rate, also eine, wo die Patienten darauf reagieren von dreißig bis vierzig Prozent.

00:24:39: Das heißt, sechszig bis siebzig Prozent sehen leider überhaupt keine Reaktion.

00:24:43: Das heißt nicht, dass das Produkt schlecht ist.

00:24:44: Im Gegenteil, wenn das Produkt funktioniert, wenn der Patient darauf reagiert, kann es tatsächlich teilweise einen einen Krebspatienten im Endstadium nicht nur helfen, sondern kurieren.

00:24:57: Also das Immunsystem einzusetzen ist also eine sehr, sehr, sehr gute Idee.

00:25:02: Die Frage ist nur, wie kommen wir von dreißig Prozent auf neunzig oder hundert?

00:25:06: Das ist sozusagen, was ihr vorhabt.

00:25:08: Also um den Ansatz mal einfach zu beschreiben, ihr wollt im Prinzip eine Möglichkeit finden, dem Immunsystem das besser zu verraten.

00:25:16: Ja, also im Prinzip haben wir folgende Frage gestellt.

00:25:18: Das ganze Kamm von Stanford.

00:25:20: an der Universität Stanford ist die Grundidee entwickelt worden von einem Forscher namens Sam Gambier.

00:25:26: Ein weltbekannter Forscher, der einer der besten Leute in der Kripsfuhrbehandlung und Erkennung war.

00:25:31: Der hat damals an der Stanford Uni die gesamte Radiologie geleitet und zwei verschiedene Labore.

00:25:36: Und der hat folgende Frage gestellt.

00:25:40: Wie wäre es denn, wenn wir überhaupt nicht mehr nach natürlichen Biomarkern suchen würden?

00:25:46: Wie wäre es denn, wenn wir stattdessen selber unsere Biomarker herstellen?

00:25:53: Wie wäre es denn, wenn wir ein genetisches Produkt bauen können, das wir in den Körper initiieren und das in alle möglichen Zellen reingeht, in gesunde Zellen und falls du Krebszellen im Körper hast, auch in Krebszellen reingeht?

00:26:09: Aber nur in Krebszellen würde es sich einschalten wie ein Lichtschalter.

00:26:16: Und wenn es sich dann einschaltet?

00:26:18: dann würde es die Krebszelle dazu zwingen, zu einem kleinen Fabrik zu werden, die jedes Protein herstellen muss, was bereits in dem genetischen Konstrukt einkodiert ist.

00:26:31: Und dieses Protein, von der Krebszelle hergestellt, wäre dann ein Protein, wie zum Beispiel ein Zytokin, das ist ein Botschafterstoff an das Immunsystem oder ein T-Cell Engager, der das Immunsystem aktiviert, gegen den Krebs ihn attackiert und dann tötet.

00:26:53: Mit anderen Worten.

00:26:55: Wie wäre es denn, wenn wir zum ersten Mal den Krebs selber neu programmieren könnten in eine Fabrik umwandeln, die gegen sich selbst ihre eigenen Medizin und mit Präparate herstellt, die das Immunsystem einschaltet und den Krebs tötet?

00:27:11: Das ist das, was Öli versucht.

00:27:13: Klingt fantastisch und wenn es gelingt, dann würde das Wahrscheinlich sehr viele Probleme lösen, denn wenn ich es richtig verstehe, hängt es auch jetzt nicht von eben einer bestimmten Krebsart ab, sondern es wäre was gegen alle Arten und Formen, prinzipiell der Ansatz.

00:27:29: Dieser Ansatz ist möglicherweise für sehr viele Krebsarten nutzbar, vielleicht nicht für alle.

00:27:37: Wir wissen zum Beispiel nicht, ob wir das im Gehirn machen können.

00:27:40: aufgrund der Gehirnblutbarriere.

00:27:44: Aber es gibt für viele andere, gerade für feste Tumore, im ganzen Körper Möglichkeiten, diese Technologie einzusetzen.

00:27:53: Wir haben mit Lungen, Leber und Blasenkrebs begonnen und haben die letzten sieben Jahre darauf verbracht, zu versuchen, diese Idee umzusetzen in die Tat.

00:28:04: Das ist äußerst schwierig.

00:28:06: ... zu erkennen, was eine Krebszelle ist, ... ... also da gibt es eine eigene Geschichte darum, ... ... wie das passiert ist bei uns.

00:28:13: Du hast jetzt ja oft gesagt, ... ... wie wäre es, wenn das so und so wäre?

00:28:17: Wie weit seid ihr denn tatsächlich?

00:28:19: Ja, wir haben jetzt seit ... ... im Jahr zwei Tausend Achtzehn daran gearbeitet, ... ... ein genetisches Produkt zu entwickeln, ... ... eine Sequenz, die so genau ist, ... ... dass es sich wirklich nur im Krebs einschaltet.

00:28:32: Und dann haben wir am Anfang eigentlich als Diagnose ... Diagnoseunternehmen begonnen und wollten den Krebs diagnostizieren.

00:28:40: Und über die letzten, gerade die letzten zwei Jahre sind wir so genau geworden mit diesem Produkt, dass sich das wirklich nur im Krebs einschaltet, dass wir gesagt haben, okay, wenn sich das jetzt wirklich nur im Krebs einschaltet, dann können wir doch eigentlich auch direkt den Krebs bekämpfen.

00:28:53: Dann brauchen wir uns nicht mehr so viel Sorgen zu machen, dass woanders im Körper irgendwas bekämpft wird, was gesund ist.

00:28:59: Das nennt man sogenannte Off-Target-Effekts.

00:29:02: Und haben dann gesagt, wir machen Therapie zuerst.

00:29:05: Und wir sind jetzt gerade dabei, den klinischen Versuch vorzubereiten.

00:29:11: Wir wollen in achtzehn Monaten den ersten Versuch in der Klinik mit Menschen versuchen.

00:29:17: Also das Produkt am Markt gibt es noch nicht, aber in die Testphase läuft und das ist der nächste Schritt, der dann kommt.

00:29:23: Das ist der nächste große Schritt.

00:29:25: Die Firma hat bis jetzt hundertvier Millionen Dollar eingesammelt in Finanzierung von großen Investoren im Silicon Valley und auch an der Ostküste.

00:29:35: Andreessen Horowitz und Marc Benioff, der Gründer von Salesforce.

00:29:39: Kossler Ventures, Perceptive Advisors.

00:29:42: Das sind alles ganz große Investoren.

00:29:45: Auch der frühere CEO von Johnson & Johnson ist dabei.

00:29:49: Und natürlich wird es Zeit, dass Krebs kein lokales amerikanisches Problem ist, sondern ein globales Problem leider.

00:29:57: Dass das Kapital auch aus dem Rest der Welt kommt und das ist eine der Gründe, warum ich in Europa bin.

00:30:03: Denn early hat bearbeitet ein Problem, was uns alle angeht und daher sollte auch das Kapital von der weltweit kommen.

00:30:10: Wenn ich bei euch in die Firma reingehe, wir sitzen jetzt hier in Frankfurt in der FHZ und nehmen den Podcast gerade auf, wenn mich in die Firma bei early reingehe.

00:30:19: Wie muss ich mir das denn vorstellen?

00:30:20: Wie viele Leute sitzen da und was machen die?

00:30:22: Ist das ein großes Labor?

00:30:25: Sind da viele Computer?

00:30:27: Ja, also aus meiner Sicht.

00:30:28: Ich mache das jetzt zum vierten Mal mit Startups und ich habe gelernt, die größten Probleme der Welt werden meistens oder sogar vielleicht immer.

00:30:39: von den kleinsten Teams der Welt gelöst.

00:30:41: Nicht von den größten.

00:30:44: Es gibt kaum ein Beispiel, ich weiß nicht, welches, wo die eines der größten Problemen der Welt jemals von einem großen Team gelöst wurde.

00:30:51: Wenn man den Ansatz dann hat, dann kann man das Team skalieren.

00:30:54: Bis man aber den Ansatz hat, muss man es klein halten.

00:30:57: Wir haben thirty-fünf Leute.

00:30:58: Davon sind thirty hochspezialisiert.

00:31:00: Die sind ganz tolle Wissenschaftler.

00:31:03: Ich bin einer der wenigen Nicht-Wissenschaftler.

00:31:04: Ich bin ja Wirtschaftsingenieur vom Hintergrund aus Karlsruhe.

00:31:09: Und wir haben die sozusagen zusammen gesammelt.

00:31:11: Und die sind sehr schwer zu finden, die richtigen Leute.

00:31:15: Wenn du bei uns reingehst, wirst du einen großen Raum vorfinden, wo alle an ihren Tischen sind.

00:31:22: Aber die meisten sind dann nicht am Tisch, sondern in diesem Labor.

00:31:25: Das Labor nimmt ungefähr zwei Drittel der ganzen Fläche ein.

00:31:29: Da gibt es auch noch ein Maushaus, wo die Experimente mit den Mäusen dann stattfinden.

00:31:34: Du stellst dir das so vor, es geht erst vom Computer, das nennt sich in Silico.

00:31:38: dann zum Labor, das nennt sich in in vitro und dann geht es vom Labor direkt in den Organismus in den lebenden Organismus rein und das ist dann in vivo und das sind dann die Mäuse und dann geht es später zu zu größeren Tieren und dann geht es zum Menschen.

00:31:54: Okay, momentan seid ihr bei den Mäusen dann und in achtzehn Monaten eben klinisch.

00:31:57: Das wäre dann der

00:31:58: erste Mensch.

00:31:59: Und dann kommen die großen Tiere.

00:32:00: Wir haben auch schon mit großen Tieren gearbeitet.

00:32:01: Wir haben auch schon einen Versuch mit Menschen gemacht in Australien für das Diagnoseverfahren vor mehreren Jahren.

00:32:08: Und jetzt wollen wir mit dem Therapieansatz in die klinische Phase eins und zwei gehen.

00:32:13: Und bei den Themen, bei den Mäusen, da könnt ihr schon Krebs heilen inzwischen?

00:32:16: Ja, in der Tat können wir das.

00:32:17: Das ist erstaunlich, wenn man das das erste Mal sieht.

00:32:19: Also, wenn du dann zum ersten Mal die sogenannten Tumor Growth Curve siehst, wo du dann siehst, wie das Wachstum des Tumors in der unbehandelten Version und dann in der normalen klinischen Behandlung und dann die Early Variante, wo der Tumor einfach weg ist, das ist schon ein tolles Erlebnis, wenn man das dann nach sieben Jahren erkennen kann.

00:32:39: Und das nochmal nachgefragt, der Tumor ist dann weg eben nicht, weil es da irgendwie bestrahlt wurde oder weil eine Chemo gemacht wurde, sondern es gibt dort dieses eine Präparat, das setzt ihr ein.

00:32:50: Ja, also was wir machen, das kann man sich so vorstellen, man bekommt eine Injektion intravenös und das verbreitet sich dann im Körper und das geht in gesunde Zellen rein, da passiert aber nichts.

00:33:04: Wenn es in die Krebszelle reingeht.

00:33:06: Dann schaltet es sich ein und zwar in Nucleus, also im Zellkern, nicht in der Krebszelle alleine, sondern im Zellkern der Krebszelle.

00:33:15: Es ist ganz schwierig, da reinzukommen.

00:33:17: Aber in der Krebszelle im Zellkern findet man immer eine sogenannte Dysregulation, die den Krebs auslöst.

00:33:23: Und der wird erkannt durch diese Sequenz.

00:33:26: Und wenn der erkannt wird, dann wird die Zelle plötzlich umprogrammiert.

00:33:29: Die muss dann plötzlich was herstellen.

00:33:31: Die stellt dann ein Protein her.

00:33:33: In diesem Fall ist es ein IL-II, das ist ein Interleukin-II, das ist ein Zytokin.

00:33:37: Dieses Zytokin ist, wir produzieren auch andere, T-Cell Engager und verschiedene andere Varianten mit sogenannten Agonisten.

00:33:46: Die packen wir alle schön zusammen.

00:33:47: Stell dir das vor wie so eine Art, eine hochkarätige Masse, die aber sehr toxisch ist.

00:33:53: Und wenn du die direkt injizieren würdest in den Körper, dann wäre das super gefährlich.

00:33:58: Denn das würde sie überall ausbreiten.

00:34:00: Das ist nicht gut.

00:34:01: Wenn man es aber nur lokal machen könnte, nur im Krebs selber, im Tumor und nur in das sogenannte Mikroumfeld des Krebses selber, dann hätte man plötzlich eine sehr toxische Substanz genau da, wo sie hingehört, wo sie nicht den Krebs zerstören soll und sonst nirgendwo.

00:34:22: Das ist die Idee.

00:34:24: Stell dir also einen sogenannten Farm to Table Approach vor, wo wir das, wir machen das lokal und wir essen das dann lokal.

00:34:31: Und genau das ist der Ansatz von Early.

00:34:33: Es wird nur im Krebs hergestellt und nur im Krebs benutzt.

00:34:37: Und wenn der Krebs weg ist?

00:34:38: Das hat

00:34:38: lange gedauert.

00:34:39: Dann ist das Toxische auch weg.

00:34:41: Dann ist das weg.

00:34:42: Die muss da nicht mehr abgeworbt, da muss da nicht

00:34:44: mehr nach.

00:34:45: Nach zwei, drei Wochen ist da nichts mehr von dem Produkt im Körper.

00:34:48: Es ist auch keine Integriert sich auch nicht in das Genom.

00:34:52: oder auf der Zelle, sondern das ist eine rein kurzfristige Geschichte, die danach wieder verschwindet.

00:34:58: So ist es gebaut.

00:34:59: Man kann das auch mehrfach dosieren.

00:35:01: Das ist auch übrigens ein wichtiges Thema.

00:35:03: Man muss darauf achten, dass man das nicht nur einmal machen kann.

00:35:06: Wenn man klassische Gentherapie machen würde, wo sich das integriert, kann man das nur genau einmal machen.

00:35:11: Danach ist das Immunsystem vollkommen darauf eingestellt, das zu bekämpfen.

00:35:15: Das geht nicht.

00:35:16: Wir machen das mit sogenannten nicht-viralen Vektoren.

00:35:20: Die sind wesentlich sicherer.

00:35:22: Und die kann man mehrfach dosieren.

00:35:23: Und damit kann man auch steuern, wie man den Krebs dauerhaft bekämpft und hoffentlich dafür sorgen, dass er nicht wiederkommt.

00:35:31: Also das ist natürlich das große Ziel, dass er nicht nur einmal verschwinde, sondern dass er nicht wiederkommt.

00:35:36: Ja, das.

00:35:36: Und dann natürlich auch... Da sterben viele Menschen.

00:35:37: Ja, genau.

00:35:38: Und auch das sind ja die zwei sozusagen, nicht mal grob, sondern die zwei Staaten, in denen man sich als Krebspatient befinden kann.

00:35:45: Entweder du kriegst eine Diagnose, Heilung.

00:35:48: dann ist wirklich die Idee, dass es komplett weg und das andere ist Lebensverlängerung, wenn es dann eben schlimmer ist.

00:35:53: Und das wäre die Idee wirklich Heilung.

00:35:56: Ja, das ist natürlich das große Ziel.

00:35:57: Ich möchte das ja nicht versprechen, weil wir die Daten von Menschen noch nicht haben.

00:36:02: Ich möchte da keine Dinge versprechen, die wir nicht versprechen können bisher.

00:36:07: Aber es sieht wirklich sehr vielversprechend aus.

00:36:09: Es ist eine erstaunliche Entwicklung.

00:36:12: Wir haben ja auch bei Early viele hochkarätige Forscher im Beirat.

00:36:18: Unter anderem Jim Ellison, der den Nobelpreis für die Entwicklung von Immunonkologie bekommen hat.

00:36:25: Der hat die sogenannten Checkpoint inhibitors entwickelt.

00:36:28: Und auch Barb Langer, das ist der meist zitierteste Ingenieur der Geschichte.

00:36:35: Der war auch Mitgründer von modernen.

00:36:37: Und Lee Hardwell, der den Nobelpreis bekommen hat für die Entdeckungen des Zellzyklus, wie sich die Zellen entwickeln und teilen.

00:36:46: Wir haben auch den frühere, das ist eine ganz wichtige Geschichte, wenn man neue Produkte herstellt.

00:36:50: Wie werden die denn zugelassen?

00:36:52: Die Zulassungsbehörde FDA ist ganz wichtig und wir haben in unserem Beirat deshalb auch die frühere Fize.

00:37:00: Präsidentin vom FDA, von der FDA dabei.

00:37:04: Und auch Ärzte, die jeden Tag Patienten behandeln.

00:37:07: Zum Beispiel Lungenkrebs ist ja eine unserer großen Ziele, dass wir da helfen können.

00:37:11: Lungenkrebs ist leider ein sehr tödlicher Krebs.

00:37:15: Der ist verantwortlich für zweimal so viel Krebstote wie der zweitschlimmste.

00:37:21: Das ist Darmkrebs.

00:37:23: Und wir haben deshalb Charlie Roonin dabei, der leitet in New York, am Memorial Sloan Catering, das langen Lungkrebszentrum.

00:37:31: Ich weiß nicht, wie viel du davon jetzt verraten darfst oder wirst, aber kannst du noch mal ein bisschen einmal ganz kurz noch eine Idee geben oder mehr sagen, was injiziert dir da?

00:37:38: Was ist denn das für eine Substanz, die plötzlich in der Zelle was anknäppst oder umprogrammiert?

00:37:42: Was ist denn da drinnen?

00:37:44: Ja, da sind vier Teile drin.

00:37:46: Der erste Teil ist ein sogenanntes Nano Plasmid.

00:37:49: Das kann man sich vorstellen wie eine Art Kago-Container für genetischen Inhalt.

00:37:57: Und in diesen Kago-Container füllen wir eine in-if-then-Klausel rein.

00:38:01: Wenn dann, wenn Krebs, dann stelle etwas her.

00:38:05: Der Ventil ist ein sogenannte Promoter.

00:38:09: Ein Promoter ist eine DNA-Siquenz, die als eine Art Schalter agiert.

00:38:15: Die schaltet sich ein in bestimmten Fällen.

00:38:17: Der Then-Teil ist dann das eigentliche medizinische Produkt, was dann die Therapie einleitet.

00:38:24: Und das wird per DNA kodiert von uns und das kann jedes Protein sein.

00:38:29: Das kann wie gesagt ein T-Cell Engager sein, der sich sowohl an den Krebs andockt, als auch an die T-Zelle, damit die T-Zelle den Krebs zerstören kann, als auch ein sogenanntes Zytokin, das ist ein Botschafterstoff, an der es Immunsysteme um das zu aktivieren, als auch ein Agonist der das Immunsystem weiter anheizt.

00:38:49: Man kann auch schönerweise nicht nur ein Protein herstellen, sondern bis zu vier von der gleichen Krebszelle.

00:38:56: Warum ist das wichtig?

00:38:58: Weil Krebs leider zu schlau ist, um meist zu schlau ist, um nur auf eine Behandlung zu reagieren.

00:39:06: Der kommt dann wieder.

00:39:07: wenn man aber möglicherweise verschiedene sogenannte Pathways, bestimmte Entwicklungsphase des Krebses behandeln kann, indem man verschiedene Arten von Immunzellen aktiviert, also die Soldaten, die sofort kommen.

00:39:23: Und dann die, die sich erinnern später, wenn sie es nochmal sehen, dass sie dann wieder angreifen.

00:39:28: Das sind die sogenannten Team Memory Cells.

00:39:30: Und wenn man diese verschiedenen aktivieren kann, dann hat man eine größere Chance, dass es nicht wieder kommt.

00:39:34: Das ist also der dritte Teil.

00:39:36: Und der letzte Teil ist der sogenannte Non-Viral Delivery Agent.

00:39:40: Das ist ein nicht-viraler Stoff, der als eine Art Transportmechanismus funktioniert, der das ganze Paket zu seinem Ziel bringt, nämlich zur Krebszelle.

00:39:54: Und dieser Agent ist ein chemisches Produkt, kein biologisches Produkt.

00:39:59: Das nennt sich Lipid Nanoparticle.

00:40:01: Das ist also ein öliges kleines Partikelchen.

00:40:05: Und dieses sogenannte LNP, das kennen wir alle schon, obwohl wir es vielleicht nicht als Namen kennen.

00:40:10: Das haben wir nämlich mit der mRNA-Impfung für Corona in den Körper bekommen.

00:40:17: Da wurden diese Lipid-Nanoparticles plötzlich auf einmal in Masse benutzt.

00:40:21: Die wurden vorher kaum benutzt.

00:40:24: Diese Lipid-Nanoparticles sind hochgradig engineerable.

00:40:27: Die kann man also verändern.

00:40:30: Und zwar so, wie man die braucht.

00:40:32: Als wir die Firma gestartet haben, gab es leider nur Lipid-Nanoparticles oder praktisch nur, die zu Leber gehen.

00:40:39: Die Leber ist in deinem Körper, dafür da alles rauszuspülen, was da nicht rein gehört.

00:40:43: Von Alkohol bis zu Lipid-Nanoparticles.

00:40:47: Dummerweise kann man damit aber kein Lungenkrebs behandeln, denn die Lunge der Lungenkrebs bekommt davon dann gar nichts mit, sondern es wird innerhalb von zehn Minuten rausgespült aus dem Körper, in die Leber rein.

00:40:57: Also mussten wir viereinhalb Jahre lang daran arbeiten, wie man diese Lipid Nanoparticles so verstecken kann.

00:41:05: So eine Art Stealth Faktor drauf bauen, sodass es Immunsystem, die nicht sofort erkennen kann.

00:41:10: sodass sie sich länger im Körper bewegen können durch den Blutkreislauf, um dann an dem Tumor in der Lunge vorbeizukommen und eine Chance zu haben, in diesen Tumor reinzukommen.

00:41:21: Und wenn man über diese Lipid-Nanoparticles redet, muss man verstehen, dass man da nicht über fünfzig Prozent Transfektionsrate redet, also Transfektion heißt, in die Zelle reinkommen, sondern vielleicht über ein Prozent, eine Nullkomme eins Prozent.

00:41:34: Also ist ganz entscheidend, dass die sehr lange unterwegs sind und überall vorbeikommen und dann habe ich eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Ja,

00:41:42: und selbst dann bekommst du Null, eins bis ein Prozent rein.

00:41:45: Das ist natürlich die große Frage, die sich dann stellt.

00:41:46: Die logische Frage ist, wenn du nur ein ein Prozent der Kripszellen reinkommst, wie bringst du denn dann die anderen?

00:41:51: Neun, neun, neunzig Prozent um.

00:41:53: Und deshalb ging das auch am Anfang nicht.

00:41:56: Ich habe, als ich den Sam Gambier das erste Mal getroffen habe, eine ganze naive Frage gestellt gesagt.

00:42:01: Entschuldigung, aber ich muss mal fragen, wenn ich denn die Kripszelle dazu zwingen kann, jedes Protein herzustellen, was man herstellen möchte.

00:42:07: Warum zwinge ich die Zelle dann nicht dazu, ihr eigenes Gift herzustellen und sich selbst zu töten?

00:42:12: Dann habe ich sie dann angeguckt, hat gelacht und gesagt, ja, gute Idee, aber dummerweise kommst du nur ein Prozent der Zellen rein.

00:42:20: Das heißt, die neun, neunzig Prozent werden nicht getötet.

00:42:25: Und der große Trick besteht jetzt darin zu sagen, wir lassen die Zelle kein Gift herstellen, sondern wir lassen die Zelle einen Botschafter an das Immunsystem herstellen.

00:42:37: das dann dazu führt, dass das Immunsystem den Krebs angreift und tötet.

00:42:42: Weil das Immunsystem dann eben nicht nur kapriert, dass die eine Zelle eine Krebszelle ist, wenn sie es einmal weiß, das sind alles Krebszellen und dann richtig geht es drauf.

00:42:51: Und zwar deshalb, weil einige der Krebszellen in der Tat sterben bei diesem Prozess und dann werden sogenannte Neoantigene frei.

00:42:59: Das sind so eine Art, kann man sich vorstellen, wie so eine Art Bauplan.

00:43:03: Und da kann dann das Immunsystem erkennen, Moment mal, das sieht da nicht aus wie eine normale Zelle, das muss ich angreifen.

00:43:09: Und die anderen Krebszellen haben halt auch diesen Bauplan.

00:43:11: Und dann wird der Krebs insgesamt angegriffen damit.

00:43:15: Und dann ist die Idee, dass man so eine neue Behandlung hat und eine Methode, die eben viel zielgerichteter und effizienter und auch viel wirkungsvoller Krebs bekämpft als die gängigen Verfahren, die es heute gibt.

00:43:29: Ja, ich würde sogar sagen... Wir haben gar keine andere Wahl.

00:43:34: Wir müssen komplett neue Ansätze finden.

00:43:37: Wir haben in den letzten zwanzig Jahren einen riesen neuen Ansatz gefunden, nämlich das Immunsystem zu aktivieren.

00:43:44: Wir sind aber an einer Grenze angekommen, so eine Art Glassceiling, also eine Glasdecke, die wir nicht durchbrechen können, von ungefähr dreißig bis vierzig Prozent Responseraten.

00:43:57: Wenn wir auf höhere Responseraten kommen wollen.

00:44:00: Und dafür sorgen wollen, dass der Krebs nicht wieder kommt.

00:44:02: Dann müssen wir neue Methoden finden, um diesen Krebs besser zu kontrollieren.

00:44:07: Bisher ist das wie so eine Art Katz-Maus-Spiel.

00:44:09: Wir sind ständig dabei, hinter dem Krebs herzurennen und die neueste Mutation zu erkennen und dann uns darauf wieder einzustellen.

00:44:16: Und da sind wir per Definition, mindestens einen Schritt hinten dran, meistens mehrere Schritte.

00:44:23: Deshalb ist die große Frage, ob wir nicht den Krebs irgendwann selber mal kontrollieren können.

00:44:29: Können wir den selber kontrollieren und dann programmieren.

00:44:32: So dass der Krebs das machen muss, was wir wollen und nicht umgekehrt.

00:44:35: Und diesen neuen Ansatz brauchen wir.

00:44:38: Habt ihr Wettbewerber, die was Ähnliches wollen, wo ihr schneller sein müsst oder?

00:44:43: Es gibt andere Firmen, die diesen Bereich forschen.

00:44:46: Zum Beispiel Strand Therapeutics in den USA.

00:44:49: Die machen das Ganze mit RNA und nicht mit DNA.

00:44:53: Wir glauben, dass die DNA uns mehr Freiheiten gibt, die Krebszelle zu programmieren.

00:44:59: Weil wir direkt im Zellkern sind damit und nicht nur in der Zytoplasm.

00:45:04: Auf der anderen Seite ist es natürlich schwieriger, da reinzukommen als nur in die Zelle.

00:45:08: Denn für alle, die es nicht wissen, der Zellkern ist ungefähr ein Fünfzigstel der Größe der Zelle.

00:45:12: Und dann muss man durch die Poren durch.

00:45:13: Und die Poren sind nochmal ein Hundertstel davon.

00:45:15: Also es ist extrem schwierig, da durchzukommen.

00:45:17: Das Paket muss ganz klein sein.

00:45:19: So ein kleines, feines Paket sein mit einer ganz genauen Programmierung.

00:45:24: Und deshalb hat das auch so lange gedauert.

00:45:25: Das ist ganz viel künstliche Intelligenz, ganz viel Machine Learning dabei.

00:45:32: Wir haben über zwanzigtausend voll sequenzierte Proben analysiert mit Hilfe von Machine Learning.

00:45:39: Das waren so viele Daten, dass die vier der größten Amazon CPUs, die wir anmieten konnten, einen ganzen Monat gebraucht haben, vierundzwanzig Stunden am Tag, um durch die Daten ein einziges Mal durchzukommen.

00:45:53: Und wir haben daraus dann sogenannte Master Transcription Factor Binding Sites abgeleitet, die möglicherweise uns dazu bringen können, zu identifizieren, was Krebs und was nicht.

00:46:02: Dann hat sich rausgestellt, dass auch das noch nicht genug war.

00:46:04: Da gibt es alle möglichen Konstellationen, wie man diese DNA aufstellen kann, in welche Richtung, mit welchen Spacing.

00:46:11: Da gibt es hunderte von Millionen von Kombinationen.

00:46:14: Und dann stellten wir fest, dass wir natürlich im Nasslabor, im richtigen Labor, also in Vitro, rausfinden müssen, ob das stimmt oder ob das tatsächlich eine gute Möglichkeit ist, den Krebs zu identifizieren.

00:46:27: Wir konnten aber nur zwanzig verschiedene Konstellationen pro Woche ausprobieren manuell.

00:46:32: Wenn wir aber hunderte von Millionen haben, wir kommen dann jemals zum Ergebnis.

00:46:35: Da mussten wir einen komplett neuen Prozess im Labor erarbeiten.

00:46:40: und haben jetzt ein neues sogenanntes Essay, ein massively parallel Reporter Essay entwickelt, das uns erlaubt, bis zu zweihundertfünfzigtausend verschiedene Kombinationen gleichzeitig im Nass-Laborer zu testen.

00:46:54: Das machen wir, indem wir jede einzelne Konstellation mit einem genetischen Barcode versehen, sodass wir dann später wieder herausfinden können, welche von denen die richtigen sind.

00:47:05: Und dann muss man danach dann noch ... weitere Spezifikationserhörungen reinbauen ... ... und dann noch verstärker, ... ... also wie bei einer Stereoanlage, ... ... wenn die Musik zu leise ist, ... ... dann braucht man einen besseren Verstärker.

00:47:17: So war das auch bei uns im Signal am Anfang.

00:47:20: Und diese ganzen komplexen Dinger haben wir dann zusammengepackt ... ... in ein neues Produkt, ... ... der synthetischen Promoter, ... ... der komplett synthetisch ist, ... ... hat mit der Natur nur noch relativ wenig zu tun ... ... und dadurch ist er natürlich auch patentierbar, ... ... weil es den in der Natur nicht gibt.

00:47:36: Und dann kam der letzte Schritt, das Ganze muss wieder kleiner gebaut werden, sonst kommt das nicht mehr in den Zeltkern rein.

00:47:42: Das muss so klein sein, dass es am Ende nur noch ungefähr zwei bis vier Komma fünf KB hat, das ist eine ganz kleine Sequenz.

00:47:52: Und das hat halt gedauert.

00:47:54: Und jetzt sind wir langsam da.

00:47:56: Wir haben in den letzten zwei Jahren den Durchbruch geschafft, das super genau zu machen.

00:48:00: Es gibt jetzt also eine neue Studie, die haben wir gerade gezeigt.

00:48:03: Da sieht man auf der linken Seite, wo überall die DNA hingeht.

00:48:08: Im ganzen Körper verteilt die sich.

00:48:11: Und dann aus der rechten Seite sieht man, also man sieht dann den Tumor und den Rest der Maus.

00:48:16: Und ist die Frage, wo wird die DNA in die RNA umgewandelt?

00:48:20: Und das sollte ja eigentlich nur passieren im Krebs.

00:48:24: Nämlich da, wo sich das Schalter einschaltet.

00:48:26: Sonst soll hier nichts gemacht werden.

00:48:28: Und auf der rechten Seite siehst du, da ist nichts und dann ist im Tumor alles tiefblau, da wird es aktiviert.

00:48:35: Und sonst ist nichts aktiviert.

00:48:37: Erschließ dich mir auch, warum das Geld braucht und warum das auch viel Geld braucht.

00:48:42: Du bist jetzt in Europa unterwegs, um auch ... Forscher und Mitstreiter zu finden oder vor allen Dingen Geld.

00:48:49: Und wenn ja, weil es in Amerika nicht mehr genug gibt dafür.

00:48:52: Ich

00:48:52: bin aus zwei Gründen hier.

00:48:54: Erstens wohnen meine Familie hier.

00:48:56: Und zweitens bin ich hier, um mit Investoren mich zu treffen.

00:49:00: Denn nächstes Jahr wird early wieder finanzieren und dann ist der große Punkt gekommen, wo das ganze jetzt nach sieben Jahren tatsächlich in den Menschen in den klinischen Versuch geht.

00:49:11: Und das ist natürlich ein Riesenpunkt.

00:49:12: Es ist für Investoren auch ein sehr attraktiver Moment, weil nämlich genau da die Wertschaffung passiert.

00:49:20: Wir haben ja nun schon Investoren dabei, die schon seit sieben Jahren voll investieren.

00:49:24: Und leider sieht es natürlich in Europa immer so aus, dass meistens die Risikobereitschaft niedriger ist.

00:49:31: Das gibt natürlich Ausnahmen.

00:49:32: Wir haben auch schon ein paar deutsche Investoren dabei.

00:49:34: Den applaudiere ich auch.

00:49:37: Aber ninety-fünf Prozent unseres Kapitals, was über hundert Millionen ist mittlerweile, kommt aus den USA.

00:49:44: Und deshalb bin ich jetzt auch in Singapur gewesen und im mittleren Osten und jetzt in Europa, um Investoren in den anderen Regionen der Welt zu sprechen.

00:49:53: Das gibt die Gelegenheit, dass wir noch überleiten zu einem anderen Themen, aber das wir auch noch sprechen, wollten jetzt so gegen Ende hin.

00:50:03: Wirklich auch jenseits der Idee und jenseits der Forschung.

00:50:07: Wir sind hier immer natürlich auch daran interessiert, wie nehmen denn, wie nimmt sozusagen das Silicon Valley oder wie nehmen Unternehmer in Amerika?

00:50:15: und du hast jetzt den Hintergrund, dass du eben Deutschland Erfahrung, Amerika Erfahrung hast.

00:50:20: Wie nehmt ihr denn gerade eigentlich Deutschland wahr, wirtschaftlich und politisch und das Verhältnis zu Amerika?

00:50:25: Einmal hast du jetzt schon angesprochen, wir sind nicht so riesig kooperiert hier, das System ist oder das ganze Ökosystem ist nicht so ausgeprägt, ausgebaut wie in Amerika.

00:50:33: Wenn du ansonsten gerade von Kalifornien auf Deutschland blickst, was kommt dir da so als erstes in den Sinn?

00:50:41: Also erstens mal, ich bin Deutscher.

00:50:44: Ich bin, hab mittlerweile beide Pässe, Deutschland und Amerikaner.

00:50:48: Und ich fühl mich der deutschen Heimat sehr verbunden.

00:50:50: Und deshalb schau ich mit einem liebenden Herzen und einem weinenden Herzen auf Deutschland.

00:50:56: Denn ich mach mir große Sorgen um das Land.

00:50:59: Glaube aber gleichzeitig, dass Deutschland überhaupt keinen Grund hat, sich zu verstecken.

00:51:03: Im Gegenteil, es versteckt sich selbst.

00:51:05: Warum?

00:51:06: Deutschland hat mit die besten Forscher der Welt.

00:51:09: Hat enorm viel Geld.

00:51:11: Auch wenn sie dauernd davon reden, wie wenig Geld sie haben.

00:51:14: Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt noch.

00:51:17: Und meine Meinung ist, dass, wir haben auch einige der besten Forschungsinstitute, Max Planck-Institut und so weiter, meine Meinung ist, dass es keinen Grund gibt, außer selbst auferlegten Gründen, dass Deutschland nicht eines der drei Top-Innovationszentren der Welt sein kann, zusammen mit den USA und China.

00:51:37: Und ich finde, dass wir uns das auf die Fahne schreiben sollten als Deutsche, dass wir in den nächsten fünf Jahren Deutschland zur Nummer drei zum Nummer drei Innovationszentrum der Welt

00:51:47: machen.

00:51:49: Und dafür muss geschehen was?

00:51:51: Dafür müssen drei Dinge geschehen.

00:51:52: Das erste ist Talent.

00:51:54: Wir brauchen Talente.

00:51:55: Die Talente müssen reingeholt werden.

00:51:57: Nicht nur von hier, sondern auch aus dem Ausland.

00:51:59: Die müssen erstens hier behalten werden, zweitens zurückgeholt werden und drittens geholt werden.

00:52:04: Dafür gibt es natürlich eine Menge Dinge, die wir tun können und müssen.

00:52:08: Sowohl in der Ausbildung als auch in der Art und Weise, wie wir mit Leuten, mit Forschern aus dem Ausland und Unternehmern im Ausland umgehen.

00:52:17: Zweitens, wir brauchen die Startups.

00:52:20: Die Startups sind die Vehikel.

00:52:23: Wenn das das Talent ist, sind die Kreatoren und die Startups sind die Vehikel, mit denen wir das Ganze entwickeln können.

00:52:29: Startups sind die innovatisten Vehikel, die es gibt.

00:52:32: Damit wird am meisten Fortschritt betrieben.

00:52:36: Und das Dritte ist das Kapital.

00:52:38: Das Kapital ist der Treibstoff für die Raketen.

00:52:42: Und auf allen drei Ebenen müssen wir arbeiten.

00:52:45: Und wenn wir uns überlegen, wo wir anfangen wollen, in Deutschland, dann gibt es vor allem eine Sache, die wir wirklich machen sollten, weil es sozusagen der Startpunkt eines Domino-Effekts sein kann.

00:52:58: Und das ist das Kapital.

00:53:00: Und auf der Kapitalseite könnten und sollten wir einen Sovereign-Wealth-Fund bauen.

00:53:06: Das ist sozusagen ein Staatsfonds.

00:53:11: Dieser Staatsfonds sollte dann in der Lage sein, richtig große Beträge zu investieren in Startups.

00:53:17: Und am Ende sollte die gesamte Gesellschaft darin wieder verdienen.

00:53:21: Also das wäre dann so.

00:53:23: Klingt ein bisschen nach Planwirtschaft, ne?

00:53:25: Oh ja, es ist aber das Gegenteil von Planwirtschaft.

00:53:28: Das ist im Prinzip eine unternehmerischere Variante, wo der Staat sozusagen mitverdient an der Innovation, die es braucht.

00:53:37: Aber die Innovation wird nicht vom Staat getrieben, sondern von den Startups.

00:53:41: Und der Sovereign-Wealth-Fund ist auch nicht der Hauptinvestor, sondern der Mitinvestor.

00:53:45: Man braucht ja eine enorm gute Fähigkeit, die richtigen Start-ups auszusuchen.

00:53:50: Deshalb sollte man erstens die Kategorien festlegen, in welchen Arten, in welchen Gebieten investiert wird.

00:53:56: Es gibt ganz wichtige Wachstumsbereiche, in denen wir investieren müssen, zum Beispiel Kernfusion, künstliche Intelligenz, Biotechnologie, Robotik, Umweltechnologie, Raumfahrtechnologie, Vertikale sinkt Rechtsstaater.

00:54:13: Also ganz klare Kategorien, die in den nächsten zwanzig Jahre ausmachen werden.

00:54:20: Und in diesen Kategorien müssen wir richtig investieren, richtig investieren und nicht mehr nicht kleckern, sondern klotzen.

00:54:25: Das können wir aber nur, indem wir wirklich Milliardenbeträge bereithalten.

00:54:30: Und in Europa besteht ein Mangel an Wachstumskapital.

00:54:36: Wir haben zwar mittlerweile ein recht gutes Kapitalmöglichkeit für Seed Rounds, also für den ersten Anfänger des Start-ups, aber wenn es dann zur Series B und C und D kommen, also die Wachstumsphase, wo noch nicht alles fertig ist, es ist immer noch Risiko gibt, ist aber viel Geld kostet, dieses Wachstum hinzubekommen, da haben wir eine riesige Lücke.

00:54:57: Da wird es dünn, ja.

00:54:58: Da wird es dünn und da brauchen wir Hilfe.

00:55:00: um zu dem Punkt zu kommen, den du gebracht hast mit Planwirtschaft.

00:55:02: Also wenn jetzt der Staat entscheidet, welches die besten Start-ups sind und so, dann wird es natürlich relativ schwierig, sich darauf komplett zu verlassen, dass das alles die Richtigen sind.

00:55:12: Das ist ja nur eine Branche, nennt sich Venture Capital und da gibt es also mit die allerbesten der Welt, die trotzdem nur eine Auswahlrate von eins aus zehn haben, die dann gewinnen im Schluss.

00:55:25: Wenn wir eine Eins auch hundert haben, dann wird es ein bisschen schwierig.

00:55:28: So, um das Problem zu lösen, schlage ich folgendens vor, dass der Sovereign-Wealth-Fund nur mitinvestieren darf mit den top-zehn-prozent-best-performance-Venture-Capital-Fonds der Welt.

00:55:43: Das heißt also, ob diese Venture-Capital-Fonds aus den USA kommen oder aus Deutschland, das ist eigentlich nicht so wichtig.

00:55:50: Auf China?

00:55:50: Wäre das ein Problem?

00:55:51: Ja, das wäre wahrscheinlich eher ein Problem, falls denn da wollen wir ja wahrscheinlich möglich wenig Vernetzung haben.

00:55:57: Aber wenn die amerikanischen Investoren kommen und Sequoia Capital zum Beispiel ist einer der besten Investoren der Welt oder Andreessen Horowitz investieren, dann sagen vielleicht einige Arbeits geht es schon wieder in die USA weg.

00:56:09: Aber das ist okay, solange der Sovereign-Wealth Fund mitinvestiert, der deutsche Startsfonds.

00:56:16: Der deutsche Startsfonds investiert dann Und in zehn Jahren kommt das Geld wieder zurück, nämlich an entweder in die nächsten Innovationen wird es investiert oder es wird ausgeschüttet an die Gesellschaft.

00:56:26: Bei der Beteiligung bleibt, dann steigt ja auch sein Wert den Anteil, den er einmal bezahlt hat, egal ob es in Amerika ist oder woanders.

00:56:33: Richtig.

00:56:33: Weil der Anteil einfach steigt.

00:56:35: Du hast auch gesagt, Talent ist ein Thema, haben wir die Chance, gelegentlich ist das ja zu hören auch, dass wir vielleicht sogar wieder mehr Talente kriegen oder zurückkriegen aus Amerika, weil die... amerikanische Regierung abschreckt oder auch die vielleicht, dass sie in der leutendes Gefühl gibt, dass sie sie nicht mehr so gerne da haben will.

00:56:54: Ist das so?

00:56:57: Es gibt mit Sicherheit eine große Chance für Europa gerade Forscher zu behalten oder vielleicht so aus anderen Ländern zu bekommen, die sonst in die USA gegangen wären, weil sie einfach das gegenwärtige Klima nicht gut finden oder weil sie kein Viso bekommen.

00:57:13: Absolut, absolute Möglichkeit.

00:57:15: Sollte Europa sofort ausschöpfen.

00:57:17: Keine Frage.

00:57:17: Warum nicht?

00:57:20: Aber das ist natürlich nicht der einzige Ansatz.

00:57:23: Der andere Ansatz ist, wie wär's denn, wenn wir auch noch ganz viele Talente im Land entwickeln?

00:57:29: Jetzt stellen wir folgendes vor.

00:57:30: Wie wär's denn, wenn wir ein neues Pflichtfach entwickeln?

00:57:35: Das nennt sich Startup.

00:57:37: Und das findet in der zehnten Klasse oder in der elften Klasse in Deutschland statt.

00:57:42: Und die Kinder, die Jugendlichen, bekommen dann die Aufgabe, neue Geschäftsideen zu entwickeln.

00:57:49: Und die besten im Kreis oder im Kreis, in dem sie sich befinden, werden dann tatsächlich finanziert mit Anschubfinanzierung.

00:57:57: Und dann werden einige wenige Start-ups daraus gut werden, aber darum geht es gar nicht, ob die nun riesen Erfolg haben oder nicht.

00:58:03: Das Entscheidende ist, dass wir zum ersten Mal eine breite Masse von Jugendlichen ranführen würden an das Thema Startup und dann gibt es bestimmt eine kleinere Gruppe, vielleicht zwei, drei, vier, fünf Prozent, denen das so viel Spaß gemacht hat, dass sie als erstes nicht zum Großunternehmen gehen nach der Uni, sondern ihr Startup aufbauen und bereits Erfahrungen haben mit einem ersten gescheiterten Startup, nämlich das, was in der Schule gemacht haben, das ist völlig in Ordnung, wie das gescheitert ist, dann haben sie davon gelernt.

00:58:37: Und auf einmal, stell dir vor, es macht ein Bundesland, es ist ja nun auf Landesebene, Ausbildung läuft auf Landesebene, stell dir vor, ein Bundesland prescht vor.

00:58:46: Ich warte darauf, welches das sein wird.

00:58:48: Und das macht es zu einem richtigen Schulfach.

00:58:51: Und auf einmal steht Nordrhein-Westfalen, Hessen oder Bayern oder Thüringen weltweit in der Presse als das Land mit den meisten ausgebildeten Unternehmern der Welt.

00:59:03: Weil wir nämlich auf einmal Tausende und Abertausende von Unternehmern haben, die alle schon mal was probiert haben.

00:59:10: Und dann gemerkt haben, es ist nicht so schlimm, wenn einmal was daneben geht, dann ist es nicht.

00:59:13: Das hat man hier auch manchmal im Land so ein bisschen überliefert.

00:59:17: Na ja, Scheitern ist es ein Problem oder eine echte, dauerhafte Schwierigke oder ein Magel, den man vielleicht dann die ganze Zeit mit sich rumschleppt und tatsächlich gehört es halt einfach dazu.

00:59:27: Es gehört einfach dazu.

00:59:28: Und stell dir mal vor, wie das auch die Köpfe verändern wird, die Denkweisen verändert wird, wenn man schon mal sowas erlebt hat und das nicht mehr so abstrakt ist und das ganz viele Menschen erlebt haben, auch wenn es ihnen vielleicht den neunzig Prozent nicht so gut gefallen hat, dass sie daraus machen, was machen wollen, aber zumindest haben sie es mal erlebt.

00:59:46: Ja, und die können ihre Erfahrungen austauschen, die wissen auch, das endet nicht das Leben dann plötzlich, sondern es geht halt mit was Anderem weiter.

00:59:52: Es geht weiter.

00:59:53: Es geht mit was Anderem weiter.

00:59:55: Und auf einmal steht Deutschland in der Presse, als das Land was am allerweitesten ist mit Unternehmerentwicklung.

01:00:03: Das liegt alles in unserer Hand.

01:00:05: Niemand hält uns davon ab, dass wir wieder zu einem der Top-Innovationsstandorte der Welt werden können.

01:00:12: Das sind nur wir selbst.

01:00:14: Sagt Surya Gröding, der hier in der Nähe von Frankfurt aufgewachsen ist, dann in Silicon Valley ausgewandert ist, dort Unternehmer ist und jetzt den Krebs besiegen möchte und der mit uns gesprochen hat über Die Idee, die dahinter steckt und auch, was es ausmacht oder was Stellschrauben sind, um Deutschland etwas innovativer und zuversichtlicher wieder in sich selbst zu machen.

01:00:38: Zürich, vielen Dank für deine Zeit und deinen Besuch.

01:00:41: Freut mich sehr.

01:00:42: Und Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, vielen Dank, dass Sie einmal mehr eingeschaltet haben.

01:00:47: Wir informieren Sie natürlich nicht nur, wie es mit ihm weitergeht, sondern auch über alle anderen.

01:00:51: relevanten Themen aus diesem Bereich, von denen wir denken, dass auch Sie Kenntnis haben sollten.

01:00:55: Bleiben Sie uns gewogen, bleiben Sie gesund und bis in der kommenden Woche.

01:00:59: Ciao!

Über diesen Podcast

Im Podcast "F.A.Z. Digitalwirtschaft" (früher FAZ D:ECONOMY) sprechen die Redakteure der FAZ über neue Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft, in der Industrie 4.0 - und in der Technik. Wir diskutieren miteinander und auch mit Gästen – dabei ordnen wir die aktuellen Themen rund um Digitalisierung und Technologie ein. Dabei geht es nicht nur um Bits und Bytes, sondern auch um einen größeren gesellschaftlichen Kontext.

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von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung

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