F.A.Z. Digitalwirtschaft

F.A.Z. Digitalwirtschaft

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00:00:03: Was treibt das geopolitische Tauziehen zwischen Washington und Peking?

00:00:07: Wie sichern sich Tech-Giganten ihre Rohstoffe?

00:00:10: Welche Rolle spielt Chipsmate in China oder in den USA?

00:00:16: Und was bedeuten Nvidia's Börsen-Rekorde für die Weltmärkte?

00:00:23: Herzlich willkommen zum FAZ Digitalwirtschaft Podcast.

00:00:27: Dieses Mal mit einem besonderen Blick nach China und ein bisschen in die USA mit Gustav Teile, dem China-Korrespondenten der Wirtschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

00:00:39: Hallo, lieber Gustav.

00:00:42: Hallo.

00:00:42: Und bist du wirklich schon vierundzwanzig Stunden wach jetzt?

00:00:46: Nein, vierundzwanzig Stunden sind es nicht, aber ich sitze seit dreizehn Stunden im Rechner.

00:00:51: Na, das ist doch ganz ordentlich.

00:00:52: Chinesische Verhältnisse kann ich da nur sagen hier in Frankfurt.

00:00:56: Ein herzliches Hallo an Alexander Armbruster aus unserer Wirtschaftsredaktion.

00:01:00: Mein Name ist Carsten Knob, einer der Herausgeber der FAZ.

00:01:04: Und ja, das Thema ist schon in der Anmoderation kurz umrissen.

00:01:08: Der aktuellste Anlass ist natürlich das Treffen.

00:01:11: Das amerikanischen Präsidenten Donald Trump mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping.

00:01:18: Und das, was rund um seltene Erden in der Shipindustrie und bei Nvidia gerade los ist.

00:01:25: Aber Gustav, lass uns doch noch mal ganz kurz erst mal mit diesen Treffen anfangen und uns ein paar Grundlagen erarbeiten.

00:01:32: Was waren denn eigentlich die wesentlichen Punkte, die da besprochen worden sind zwischen den beiden hohen Herren?

00:01:39: Ich glaube, was man mitnehmen kann, ist, dass wir in den Verhandlungen und in der Lage des Handelskrieges wieder dort sind, wo wir Ende September waren.

00:01:49: Danach gab es einige Eskalationen von beiden Seiten, einige Drogen, die wurden jetzt alle vom Tisch genommen und in den wesentlichen Pumpen sind wir wieder dort, wo wir Ende September waren, mit zwei, drei Unterschieden, das beispielsweise die Fentanyl Zölle um zehn Prozent gesenkt wurden.

00:02:08: Das heißt, dass die Chinesen jetzt zehn Prozent niedriger Zölle haben, wenn sie in die USA liefern.

00:02:14: Und dafür haben Sie versprochen, ein bisschen besser darauf aufzupassen, welche Zutaten für dieses in Amerika sehr viel Unheil angerichtet haben, was das überhaupt Schmerzmittel, Fentanyl, genau exportiert wird und wenn man so will, der amerikanischen Regierung stärker beim Kampf dagegen geholfen wird.

00:02:34: Genau, das haben sie versprochen.

00:02:37: Aber ich weiß nicht, ob Trump in früheren Zeiten allein auf das Versprechen reagiert hätte.

00:02:44: Ja.

00:02:46: Und ist das verlässlich?

00:02:47: Also im Sinne von, sind das jetzt Ankündigungen oder ist das schon jetzt in Stein gemeißelt und die Unternehmen in China und in Amerika und auch im Rest der Welt können damit rechnen und planen, dass es auch so sein wird?

00:02:59: Es gab eine Veröffentlichung des Pekinger Handelsministeriums und die haben sich in den vergangenen Monaten als vergleichsweise belastbar erwiesen, also belastbar in der Hinsicht, dass das dann erst mal auch passiert irgendwie, nicht so vage wie die Kommunikation aus Washington häufig ist.

00:03:20: Allerdings, was das dann Konkret in der Umsetzung heißt, ist noch mal noch mal eine andere Geschichte.

00:03:26: Aber an sich ist das erst mal das Abkommen, auf das sie sich geeinigt

00:03:29: haben.

00:03:30: Noch eine Frage an dich, bevor es dann auch mit Alex weitergeht.

00:03:33: Sag mal, wir sind ja hier im Digitalwirtschaft Podcast und hier in Deutschland ist gerade das Thema Chips und Lieferketten, Schwierigkeiten und so weiter, ganz hoch auf der Agenda, weil die deutsche Industrie wirklich Schwierigkeiten damit hat.

00:03:47: Inwiefern spielten denn diese Dinge, also Chips, seltene Erden?

00:03:51: KI eine Rolle in diesen Gesprächen?

00:03:55: Naja, ich meine, die zwei wichtigen Sachen, die Sie jeweils zurückgenommen haben, betreffen genau die Chips und die seltenen Erden.

00:04:02: Und zwar, China hat den Schritt vom neunten Oktober zurückgenommen, der eine ziemliche Verschärfung der Exportkontrolle für seltene Erden bedeutet, hätte nichts mehr für Rüstungen, fünf weitere seltene Erden auf der Liste, auch ein paar Batteriematerialien und Extra-territoriale Regeln, also ein bisschen kompliziert, aber sehr weitreichende Exportregeln für selten Erden.

00:04:27: Das ist vom Tisch für ein Jahr ausgesetzt.

00:04:29: Und gleichzeitig im Gegenzug nehmen die Amerikaner die Ende September verschärften Sanktionsregeln für chinesische Unternehmen zurück.

00:04:39: Da haben sie gesagt, okay, alle Tochterunternehmen von chinesischen Unternehmen, die auf Sanktionslisten stehen, sind automatisch auch sanktioniert.

00:04:50: Und das ist das, was bei Nexperia, bei den Chips, die in der Autoindustrie sehr viel eingesetzt werden, mit zu Problemen geführt hat, dass auf einmal einer der wichtigsten Chipzulieferer der globalen Autoindustrie sanktioniert war, weil er einem chinesischen sanktionierten Unternehmen gehört.

00:05:11: Also lieber Alex, ist das auch eine gute Nachricht für die deutsche Industrie?

00:05:17: Ich würde mal sagen, es ist zumindest keine Verschlechterung.

00:05:21: Wie gut die wird, das werden wir noch sehen, weil das auch davon abhängt, wie die niederländische Regierung jetzt und ob sie reagiert, die das ja... Ihr Vorgehen gegen Xperia nicht nur begründet damit oder der Faktor nicht damit begründet, dass die Amerikaner es auf eine Liste gesetzt haben, sondern damit, dass die Chinesen versucht haben sollen, wie soll ich sagen, Wissen des Unternehmens oder Geschäftseinheiten oder Teile eben nach China zu holen und dann es eben dort auch zu haben.

00:05:49: und das war eben zu riskant.

00:05:50: Und deswegen müssen wir da erst mal abwarten.

00:05:52: Aber zumindest ist dieses Treffen also hat jetzt für Europa keine Erst mal keine Verschlechterung der Lage bedeutet, denn das ist ja immer bisher das für uns auch sehr schmerzhafte gewesen.

00:06:04: Die beiden Supermächte, die haben einen Streit oder fahrten sich sehr konfrontativ gegeneinander und Kollateralschäden oder auch bewusst herbeigeführte, die treten dann eben oft auch hier auf, ohne dass wir jetzt da unmittelbar Einfluss drauf hätten.

00:06:19: Wobei man da auch dazu sagen muss, das sind wir natürlich auch selbst nicht dran.

00:06:23: Unschuldig, wir haben halt auch keinen Einfluss.

00:06:25: deshalb darauf keinen großen weil wir die EU erstens viel zu schwach.

00:06:30: Da ist und Auftritt und zweitens haben wir in so einem.

00:06:33: Ich will es nicht nicht zu sehr verniedlichen, aber in so einem Spiel so tit for tat.

00:06:38: Was was die ja so bisschen haben die Amerikaner sagen wir haben die Hochleistungstips und die Chinesen sagen wir haben die seltenen Erden und wenn du mir das abstellst, dann stelle ich dir das ab und wenn du dann das machst, dann mache ich das.

00:06:47: Die können jeweils bestimmte Sachen in die Wachschale werfen und wir haben.

00:06:50: Wir haben sowas im Prinzip nicht, wir können hier einen großen Markt anbieten mit vielen Konsumenten.

00:06:56: Wir sind auch politisch für beide so wichtig, dass sie uns schon gerne lieber auf ihrer Seite hätten als gegen sich.

00:07:04: Aber wir haben sowas wie seltenerden oder eben wie KI Hochleistungschips.

00:07:09: Sowas das haben wir eben nicht, was wir auch als Druckmittel einsetzen könnten.

00:07:14: Ich glaube nicht mal, dass das stimmt, Alex.

00:07:16: Also wir haben die institutionelle Verfasstheit nicht.

00:07:20: Wir haben die institutionelle Verfasstheit nicht, um diese technologischen Fähigkeiten, die wir durchaus noch haben, für uns zu nutzen.

00:07:29: Also es gibt niemanden, der diese Entscheidung treffen könnte.

00:07:32: Ihr kriegt das nicht mehr, Chinesen.

00:07:34: Da müssten sich dann irgendwie mehr als ein Dutzend Regierungschef einigen und ein paar würden immer sagen, nö, finden wir nicht gut.

00:07:40: Jetzt

00:07:40: könnte ich sagen, Gustav, das stimmt nicht.

00:07:42: Aber ich meine, Das ist auch so zum Teil so, wobei wir natürlich die Handelspolitik und Zölle an die EU delegiert haben.

00:07:51: Also das wäre zumindest was, was man mit sagen könnte.

00:07:56: Also jetzt versuche ich es mal zwischen euch Wirtschaftsredakteuren hier zu vermitteln.

00:08:03: Also vielleicht ist ja beides wahr, wie so häufig.

00:08:07: Zum einen hat man jetzt doch wieder festgestellt.

00:08:10: Und das sollten wir auch noch mal ein bisschen länger analysieren.

00:08:12: Und ich finde es bedrückend.

00:08:14: dass China ohne Weiteres in der Lage ist, durch eine Entscheidung weite Teile der deutschen Industrie in erhebliche Produktionsschwierigkeiten zu bringen.

00:08:26: Mit einer einzigen Entscheidung innerhalb kürzester Zeit.

00:08:30: Und wenn man sich ansonsten in Berlin so ein bisschen umhört, sagen einem selbst führende Politiker inzwischen, sie machten sich überhaupt keine Illusionen.

00:08:38: Wenn die Amerikaner das wollten, könnten sie über ihren Einfluss auf die Software, die hier genutzt wird, innerhalb von achtundvierzig Stunden das ganze Land lahmlegen.

00:08:48: Also in der Situation leben wir jetzt so und dann, ich habe ja gesagt, will vermitteln, das würde jetzt ja, wenn man so will, eigentlich nur dich bestätigen, lieber Alex.

00:08:57: Andererseits glaube ich schon, dass es umgekehrt auch wahr ist, dass an deutschen Unternehmen zum Beispiel bei der Einrichtung einer neuen Fabrik die State of the Art sein soll in der Fertigungstechnologie und in der ganzen Fabrikplanung und, und, und, dass da an deutscher, an deutschen Know-how nach wie vor und auch auf lange Sicht kein Weg vorbeiführt.

00:09:17: und dass man da auch diesen Ländern als Kunden durchaus wehtun könnte, aber dass wir dieses Instrument gar nicht wirklich in der Macht zu haben oder in der Hand zu haben scheinen, so wie Gustav Halt sagt, weil das dann letztlich doch immer einen sehr unkoordinierten Eindruck macht und niemand so mit den Füßen auftreten kann.

00:09:38: Ist das vielleicht, also weiß ich ja nicht, vielleicht liegt auch ich falsch, dann dürft ihr mir das auch gerne sagen, aber sind wir in der Gemengelage unterwegs, wir jetzt gerade skizziert Gustav?

00:09:48: Also dann muss ich in diesen Verhandlungen... noch ein paar weitere Gedanken machen, dass eine Frage ist, wie schnell wirkt was.

00:09:56: Und die seltenen Herden sind halt ein Rohstoff, die werden permanent in der Produktion verbaut.

00:10:01: Das heißt, man braucht immer wieder Nachschub.

00:10:04: Wenn man Maschinen hat, dann kauft man die einmal und da hat man sie.

00:10:11: Und dann ist die Abhängigkeit bis zur nächsten Wartung oder was auch immer nicht mehr gegeben.

00:10:17: Das ist so eine Komponente über die wie man danach denken kann, die andere ist die politische Verfasstheit und zwar wie schnell sorgen Probleme in der Produktion für politische Probleme.

00:10:32: Und das ist hier halt ein autokratisches Land und im Zweifel dauert das hier alles länger bis es irgendwie politische Probleme hervorruft.

00:10:45: Und wenn die Automobilproduktion in Deutschland nicht mehr läuft, dann hat man halt ziemlich schnell ziemlich breite Proteste, würde ich sagen, von Gewerkschaften, die Druck machen.

00:10:59: Es ist einfach der Ast, auf dem wir sitzen.

00:11:02: Aber nichtsdestotrotz, also ich habe mir in den vergangenen Tagen bei den Spaß gemacht, mir eine Liste von zwei tausend achtzehn anzuschauen vom chinesischen Wissenschafts- und Technologienministerium.

00:11:15: Das ist eine Liste mit fünfunddreißig Kerntechnologien, die die Chinesen an diesem Zeitpunkt noch nicht beherrscht haben.

00:11:21: Die haben diese Liste seitdem immer weiter verkürzt.

00:11:25: Man sagt zu ein Drittel fehlt den noch.

00:11:28: Da sind aber just einige Technologien dabei, die die europäische Unternehmen ganz eindeutig dominieren.

00:11:38: Da geht es um Flugzeugturbinen?

00:11:40: Das haben die Amerikaner auch, das haben aber auch die Europäer und liefern es auch ganz stark nach China.

00:11:47: Das sind die ASML-Maschinen, die eigentlich ein europäisches Pfund sind.

00:11:52: Aber wir sind einfach nicht in der Lage, damit zu wuchern.

00:11:55: Und es sind beispielsweise diese EDA-Software, die im Frühjahr kurzzeitig mal eine Rolle gespielt hat, die nötig ist, um Chips zu designen.

00:12:06: Die kommt von Siemens unter anderem, auch von anderen, aber auch von Siemens.

00:12:10: Also, wer theoretisch auch eine Technologie, die Europa beherrscht, die man irgendwie nutzen könnte, aber darum sage ich, es liegt daran, dass Leute oder eine politische Institution oder wer auch immer fehlt, um das auch zu nutzen.

00:12:29: Ja, das stimmt insofern.

00:12:30: Genau, da gebe ich der Recht, in dem die Brüssel kann nicht ASMR sagen.

00:12:35: exportiert jetzt nichts.

00:12:36: das ist was was dann die niederländische regierung sagen müsste

00:12:40: und die macht das auf druck amerikas

00:12:42: genau die macht das auf druck amerikas der faktur genau.

00:12:45: aber das ist tatsächlich das kann man in prüssel nicht im und in und dann auch dasselbe geht dann für die entsprechenden deutschen unternehmen.

00:12:51: oder die anderen beispiele die du genannt hast

00:12:53: bei den seltenen erden.

00:12:54: wie kann man denn das eigentlich mal in den griff bekommen?

00:12:57: also ihr ihr.

00:13:00: Ansätze schon mal bei euren Recherchen entdeckt, welche Optionen Europa und die Unternehmen hier denn eigentlich hätten.

00:13:07: Recycling und Kreislaufwirtschaft.

00:13:09: Alleine werden ja sicherlich nicht reichen.

00:13:11: Kann man sich da irgendwelche anderen Quellen erschließen?

00:13:15: Also, als wäre ich erstmal vorne weg.

00:13:18: Das heißt seltene Erden.

00:13:21: De facto sind die aber gar nicht so selten diese Materialien, um die es dann geht.

00:13:26: Allerdings ist das das Problem oder der Engpass dass du die einerseits irgendwie fördern musst und andererseits musst du die in einen verwendbaren Zustand bringen.

00:13:37: Und die Chinesen haben sozusagen einen monopolartigen Anteil oder einen riesigen den ganz überwiegenden Teil der Kapazitäten momentan, wie man aus dem Rohmaterial dann solche seltene Erdmetalle oder Dinge machen kann, die wir hier brauchen.

00:13:58: Und deswegen, du kannst mit anderen Ländern, die Amerikaner jetzt mit Australien grad anabkommen, zum Beispiel geschlossen, du kannst dann was ausmachen und sagen, wir wollen jetzt da künftig mehr herholen.

00:14:07: Oder auch Japan hat das geschafft vor einigen Jahren.

00:14:10: Die haben sehr viel aus China importiert und die haben es ein bisschen, wenn ich es richtig weiß, dann reduziert.

00:14:16: Die sind aber nicht da komplett unabhängig.

00:14:19: Aber es erstens dauert Jahre und zweitens sind die Sachen sozusagen, um das hinzukriegen, du brauchst dann entsprechend das ... Wissen auch, um das zu machen.

00:14:31: Und das Gustav weißt du dann besser.

00:14:33: Du hast auch neulich mal eine sehr große Launch bei uns darüber geschrieben.

00:14:37: Oft findet es unter Umweltbedingungen statt, die sogar den Chinesen zum Teil unheimlich werden.

00:14:43: Warum sogar die Chinesen es mittlerweile versuchen, Out-to-sourcen in andere Länder in der Region richtig oder schon gemacht haben.

00:14:51: Ja.

00:14:53: Für viele der schweren seltenen Erden kommen heute ungefähr die Hälfte des chinesischen Bedarfs aus Myanmar.

00:15:01: Myanmar ist ein Bürgerkriegsland, da gibt es weniger Widerstand gegen diese sehr dreckige Förderung.

00:15:11: Das, was der Engpass ist, ist nicht die Förderung.

00:15:14: Es gibt genug davon.

00:15:15: Man könnte das Material an sich den Rohstoff jederzeit beschaffen.

00:15:20: Das Problem sind die Fähigkeiten in Masse und zu entsprechenden Preisen, das weiterzuverarbeiten und diese Permanentmagnete zu produzieren.

00:15:32: Und der Westen, das in Masse zu kompetitiven Preisen hinkriegt, ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.

00:15:43: China produziert weit mehr als hunderttausend Tonnen davon jedes Jahr.

00:15:49: Wir tun uns schwer.

00:15:50: Ich habe gerade noch mit einem Fachmann darüber gesprochen, einen eintausend Tonnen dazu zu fördern.

00:15:57: Also, das ist einfach ein Unterschied in der Industrialisierung, der ganz schwer aufzuholen ist, dass wir das für Sonderbedingungen hinkriegen, dass wir das für die Rüstung hinkriegen, okay.

00:16:16: Aber dass das in der Breite für alle Waschmaschinen und alle Automobile, wofür man diese Permanente braucht, man braucht die in jedem Elektromotor, dass man das in der Breite Zeit hin kriegt, in der wir denken, so innerhalb von fünf Jahren oder so.

00:16:38: Das ist enorm, enorm unwahrscheinlich, bis so möglich.

00:16:41: Ich glaube daran nicht.

00:16:43: Also okay, das ist eine schlechte Nachricht.

00:16:45: Wir werden uns also irgendwie in der Globalisierung doch noch ein bisschen arrangieren müssen.

00:16:50: Jetzt hast du diese Liste erwähnt.

00:16:54: Von den ganzen Technologien, wo China dann aufgeholt hat.

00:16:57: Und wir kommen jetzt zu dem Teil unseres Podcasts, der sich mit dem Thema Chips auseinandersetzt.

00:17:03: Ganz offensichtlich ist es, den Chinesen in der von dir genannten Zeitspanne, ... ... bis jetzt ja gelungen, gerade dort auch extrem aufzuholen und ... ... Wettbewerbsfähiger zu werden und sich auch von amerikanischen ... ... Zulieferungen zu entkoppeln.

00:17:18: Beschreib das doch gerne noch mal ein bisschen aus deiner Sicht, Gustav, ... ... was da passiert ist.

00:17:23: Die haben gerade den neuen fünf Jahresplan veröffentlicht und ganz oben steht technologische Eigenständigkeit und industrielle Stärke.

00:17:37: Kern-Idee der Politik, wahrscheinlich nicht nur der Wirtschaftspolitik, sondern der gesamten politischen Ausrichtung unter Xi Jinping.

00:17:46: Und das ist die Ausrichtung schon sehr lange mit, keine Ahnung, Made in China, ... wurde das auch dem Westen irgendwie ziemlich bewusst und dabei bleibt es.

00:17:58: Und das hat Folgen im ganzen Land.

00:18:01: Wir haben in Europa immer die Vorstellung, dass da irgendwie eine zentrale Vorgabe gemacht wird und dann folgen alle diesen Plan.

00:18:10: Das ist natürlich eine sehr simple Vorstellung von einem sehr großen Land wie China.

00:18:16: Ich glaube, das, was tatsächlich vor Ort wirkt... Das

00:18:19: funktioniert ja noch nicht mal in der L-Fahrtzeit.

00:18:21: Entschuldigung.

00:18:24: Also in welchem Unternehmen funktioniert das schon, dass einer sagt, links rum und alle gehen links rum.

00:18:28: Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch in China nicht so einfach ist.

00:18:31: Genau.

00:18:32: Das, was funktioniert, ist, dass sich die Parteikade vor Ort an diesen Vorgaben orientieren und dann danach lokal Industriepolitik machen und sagen, hey, ich will noch was werden.

00:18:44: als Parteimitglied und als Parteisekretär hier vor Ort, hänge ich mich damit rein und schaue, dass ich in diese Industrie investiere.

00:18:53: komplette Lieferkette dafür aufbaue und dann habe ich hier vor Ort Wirtschaftswachstum.

00:18:58: Ich sehe gut aus in der Personalabteilung der KP und die die befördert mich und und da pumpen die halt wie bescheuert Kohle rein und kennen die Lieferketten und die Unternehmen sehr genau wissen ganz genau okay uns fehlt hier noch das Unternehmen.

00:19:15: und dann haben wir in alle alle Unternehmen die wir brauchen um keine Ahnung Maschendrahtzäune herzustellen oder Gitarren oder Autos oder Hochtechnologie, irgendwelche Sensoren.

00:19:30: Und dann hast du hier natürlich auch inzwischen sehr, sehr smarte Leute, die investieren seit dreißigvierzig Jahren wie bescheuert in Bildung.

00:19:38: Sie haben eine Kindpolitik, die dazu führte, dass die Eltern ihr... gesamtes Geld, ihre ganze Energie in einen Kinn kanalisiert haben und dafür gesorgt haben, dass das enorm gebildet ist.

00:19:50: Und das bringt natürlich irgendwann was.

00:19:52: Und wenn man hier mit Universitäten spricht, die kürzen bei den Geisteswissenschaften ziemlich radikal und pumpen mehr Geld in Naturwissenschaften und technische Disziplinen.

00:20:09: Ja, das hat natürlich Folgen.

00:20:11: und man kann sich in ganz vielen technischen Disziplinen und Naturwissenschaften die globalen Rankings anschauen.

00:20:18: Da sind die chinesischen Universitäten sehr weit vorne dabei.

00:20:22: und wenn man sich dann noch die Fächer in den USA anschaut und sich anschaut wer da gerade absolvent ist, das sind dann häufig auch sehr viele Chinesen.

00:20:32: Die sind einfach gut.

00:20:33: Und wenn du dich reinhängst in diese technischen Disziplinen, dann kommt halt irgendwann auch was raus an Innovation und an Fähigkeiten.

00:20:46: Und das ist das, was wir gerade sehen.

00:20:48: Was übrigens auch in Deutschland mal so war und auch dazu gefördert hat, dass wir eben in vielen Bereichen auch sehr gut waren.

00:20:54: Das ist ja eben auch nicht vom Himmel.

00:20:55: Glaubst du denn, dass wir auch

00:20:57: mal wieder gut werden könnten?

00:21:00: Ich glaube, dass es wie Gustavs sagt, dass wir es in einigen Bereichen immer noch sind und auch wirklich wirklich Weltspitze sind und dass wir in anderen Bereichen mehr Gas geben müssen.

00:21:17: Das ist schlicht so, dass wir als Bevölkerung insgesamt, wir werden mehr arbeiten müssen, mehr in der Praxis probieren müssen und Und wie soll ich sagen, ein bisschen von dem, was wir in der ... Ich weiß nicht, die helfen nicht immer dieser historischen Vergleich oder so was, die man da macht.

00:21:36: Aber wir haben lange von Leben immer noch von Industrien, die eigentlich vor über hundert Jahren im Kern erfunden wurden.

00:21:43: Und dann, da sind wir dann eben sehr gut drinne geworden.

00:21:46: Und jetzt sind das nicht alles Industrien von gestern, weder sind Autos eine Industrie von gestern, der Maschinenbau ist auch keine Industrie von gestern, Chemie ist auch keine Industrie von gestern.

00:21:56: Ja, aber du musst, um da weiter dran zu bleiben, halt auch.

00:21:59: Das passiert nicht von selbst, da musst du halt dann eben mehr tun.

00:22:03: Und in anderen Bereichen, wo wir nicht so geübt drin sind, weil die herangehensweise zum Teil anders ist, weil du eben Software anders machen musst als Hardware, da musst du mehr ausprobieren und da musst du da passieren, mehr Fehler, bis es dann klappt ist.

00:22:17: dann kommt eine nicht so perfekte Version raus.

00:22:19: Oder du musst schneller mal von der Wissenschaft in die Praxis, denn direkt die Anwendung machen und gucken, wie ist es.

00:22:25: Das sind Sachen, die sind hier nicht so eingeübt wie woanders.

00:22:28: Und das erfordert eine bisschen andere Denke auch.

00:22:31: Da ist dann auch eine, die weniger perfektionistisch vielleicht sein muss.

00:22:34: Und sozusagen, da sind wir ein bisschen, da leiden wir unter unserem eigenen Erfolg ein bisschen immer noch.

00:22:41: Aber für, also für chancenlos hatte ich uns eigentlich nicht.

00:22:46: Du?

00:22:46: Nein, nein, nein, nein.

00:22:49: Aber gut, also es ist schon viele Baustellen, die Gustav gerade genannt hat, wo die Chinesen aufgeholt haben, massiv.

00:22:56: Wo

00:22:56: in einer freiheitlich organisierten Gesellschaft natürlich das Umsteuer nicht so leicht fällt, wo aber natürlich... durch irgendwelche Anreize, wenn's denn dann keine Verbote sind, schon deutlich neue Schwerpunkte gesetzt werden müssen.

00:23:09: Lass uns nochmal kurz nach China zurückkehren.

00:23:11: Also wenn man jetzt unterstellt, dass die auf dem Weg, den wir gerade beschrieben haben bei ihren Chips und in vielen Dingen eben doch so sehr deutlich vorangekommen sind, dann bleibt ja jetzt noch innerhalb dieses Themenbereichs Chips, das schon eben erwähnte Unternehmen in Vidya.

00:23:30: dass in diesen Tagen einen neuen höchst Bewertungsstand an der Börse erreicht hat, übrig, und die Frage, wie sehr sind die Chinesen denn auf diese Nvidia-Chips langfristig noch angewiesen?

00:23:44: Also kommen sie auch dort mit ihrer eigenen Technologie inzwischen so gut voran, dass das eventuell Für Nvidia, was wahrscheinlich viele, die im Moment von diesen steigenden Börsenkursen auch mit profitieren, interessieren, wird eine Gefahr werden könnte, Gustav?

00:24:01: Ich glaube, wenn man die chinesischen Unternehmen, keine Ahnung, Alibaba und DeepSeek und so weiter frei entscheiden lassen würde, dann würden sie sich immer noch für Nvidia Chips entscheiden.

00:24:13: Können die denn frei entscheiden?

00:24:15: Nach meiner Wahrnehmung hat... die politische Führung mit ziemlich klare Entscheidungen getroffen.

00:24:22: Dass sie die aktuellen Chips aus China für gut genug hält.

00:24:26: Die sind sicher zwei Generationen hinten dran.

00:24:30: Und das ist sicher zum Nachteil vieler Unternehmen, die irgendwie KI-Modelle entwickeln, weil sie die besten Chips nicht kriegen.

00:24:41: Wir haben gesehen, dass die Demo-Wetbepf-Fs fähig sind, dass sie halt andere Lösungen finden und dass sie nah genug dran sind, als dass man deshalb allein nicht sagen muss, wir lassen die wieder ins Land.

00:24:58: Und als es heute diese Diskussion gab und nach den Verhandlungen die Leute drauf geschaut haben, was ist jetzt mit diesen Nvidia Chips, warum wundere ich angesprochen, da habe ich mich gefragt, wer hätte denn inzwischen das größere Interesse dran?

00:25:15: dass sie wieder in China verkauft werden.

00:25:18: Also ist das wirklich Peking, die den gesamten Sommer damit verbracht haben, der Welt zu demonstrieren, wir wollen diesen Video Chips gar nicht mehr und das haben sie genauso demonstriert.

00:25:32: Oder ist es die US-Regierung, die zwischen ihr einen Anteil kriegen würde, wenn NVIDIA wieder Chips in China verkaufen würde?

00:25:40: Da gab es ja diesen kuriosen Deal, dass sie irgendwie ein Viertel kriegen oder was auch immer der Umsätze oder ein Fünftel, wenn NVIDIA Chips in China verkauft.

00:25:50: Also da war ich mir gar nicht mehr so sicher.

00:25:53: Und deshalb würde ich nicht so viel darauf wetten, dass wie der wieder einen sehr großen Markt in China bekommt.

00:26:03: Dafür ist das der politischen Führung offensichtlich zu wichtig, dass die Hypeleiter aus chinesischer Produktion kommen.

00:26:11: Und dann ist es okay, wenn die ein paar Generationen hinterher sind, dann finden die Unternehmen andere Lösungen.

00:26:18: Die Psykat ist ganz... ganz deutlich gemacht, wenn es diese Begrenzung gibt, dann konzentrieren die sich eher auf energiesparende Algorithmen und finden der Möglichkeiten, die Unternehmen, die diese Begrenzung nicht haben, nicht finden, weil sie den Druck nicht haben.

00:26:38: Wenn man sich anschaut, wie chinesische KI-Modelle sich inzwischen global verbreiten, dann kann das auch ein Webbewebsvorteil sein, dass sie weniger Energie verbrauchen.

00:26:49: dass sie

00:26:49: noch was effizienter sind.

00:26:51: Wobei ich glaube auch jetzt Teil des Deals oder oder oder in dem Fall nicht die es ist, de facto untersagen die Amerikaner weiterhin, dass die allerneuesten Videachips dahin kommen.

00:27:04: Also dafür gibt es auch keine Erleichterung, die selbst wenn sie wieder wollte, die dürften sie weiter nicht liefern.

00:27:09: Klar, klar.

00:27:10: Also jetzt auch nicht nach dem Test kam auch bei dem Treffen nicht raus.

00:27:13: Genau, aber die Frage, die Frage ist, wer will denn die, also wer will, dass Nvidia Chips in China verkauft werden?

00:27:19: Will das Washington oder will das Beijing?

00:27:21: Das ist für mich

00:27:22: aktuell

00:27:23: nicht eindeutig.

00:27:25: Weil das im Prinzip, ich meine, das steckt ja natürlich auch jetzt hinter dem Kursanstieg der, der Jungs den Tage von Nvidia, das eben da Hoffnung gab, dass man da irgendwie vorankommt und die dann dort mehr Geschäft machen.

00:27:39: Ja, ich meine, wir haben tatsächlich, was ein Video angeht, also es hätte am, ja, das Anfang auch nicht gedacht, dass der Kurs überhaupt um fünfzig Prozent noch steigt.

00:27:47: Nachdem er ja ohnehin schon an gigantischen

00:27:49: Kurs war.

00:27:49: Wollte ich sagen, wir waren schon sehr sportlich bewertet und auch, ich weiß gar nicht, dass ... Ich glaube auch, ich weiß, also viele Leute, die heute noch auf sowas wie ein Kursgewinnverhältnis geben, das sind ja auch offensichtlich weniger geworden.

00:28:02: Ich glaube, es liegt bei bei sechzig oder sowas auf der Basis der erzielten Gewinne.

00:28:06: Das hat einfach auch sehr hohe Bewertungen.

00:28:09: Selbst wenn du siehst, die wachsen sehr stark und die haben was ganz Tolles und das gibt kaum jemanden oder im Moment sowieso gibt es niemanden, der da mithalten kann.

00:28:18: Aber

00:28:19: ja, fünf Millionen Dollar sind ein Wort angesichts der Größe.

00:28:23: Das Wort Gewinn mit Name sollte man auch als Aktionär durchaus mal in seinem Herzen.

00:28:28: Das war ein super interessantes Gespräch.

00:28:31: Und jetzt haben wir ja vorher schon gehört, wie lange die Schicht von Gustav schon ist.

00:28:35: Und ich würde sagen, an dieser Stelle sage ich auch im Namen unserer Hörerinnen und Hörer herzlichen Dank, dass du noch die fünfte Halbzeit oder so dran gefügt hast.

00:28:47: Lieber Gustav, wer mit dir über seltene Erden gesprochen, über die globale Chipindustrie, Ski und Trump, über NVIDIA, die Souveränität Europas in diesem Rennen.

00:28:58: Und ich hab hier dazugelernt.

00:29:00: Ich hoffe, Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, ging das genauso.

00:29:04: Danke für Ihre Treue zum FAZ-Digitalwirtschaft Podcast.

00:29:07: Und bis zur kommenden Woche.

00:29:11: Bis bald.

00:29:12: Ciao.

00:29:12: Ciao.

Über diesen Podcast

Im Podcast "F.A.Z. Digitalwirtschaft" (früher FAZ D:ECONOMY) sprechen die Redakteure der FAZ über neue Entwicklungen in der digitalen Wirtschaft, in der Industrie 4.0 - und in der Technik. Wir diskutieren miteinander und auch mit Gästen – dabei ordnen wir die aktuellen Themen rund um Digitalisierung und Technologie ein. Dabei geht es nicht nur um Bits und Bytes, sondern auch um einen größeren gesellschaftlichen Kontext.

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von und mit Frankfurter Allgemeine Zeitung

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